Sind Fremdsprachen heute noch Karriere-Booster?

Fremdsprachen öffnen nicht nur Tür und Tor zu anderen Kulturen und anderen Welten, sie werden auch im Berufsleben immer wichtiger. Klar ist, wer eine internationale Karriere anstrebt, kommt um Fremdsprachen nicht umhin. Aber auch in deutschen Firmen ist angesichts der Globalisierung Mehrsprachigkeit längst gelebter Unternehmensalltag. So braucht heutzutage bereits jeder zweite Berufstätige in Deutschland eine Fremdsprache im Job. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Englisch. Heißt also: Fremdsprachen sind eine wichtige Kompetenz im Arbeitsleben und ein wesentlicher Karrierefaktor. Aber welche Sprachen sind denn für den Berufsalltag wichtig?

Eine Studie des Jobportals indeed.com, bei der 2.299 Arbeitnehmer befragt wurden, hat herausgefunden, dass die bestimmende Fremdsprache in deutschen Büros natürlich Englisch ist, gefolgt von Französisch und Russisch. Laut der Umfrage benötigen 97% der Befragten, die in ihrem Job Fremdsprachen sprechen, Englisch als Hauptsprache. Mit großem Abstand liegt Französisch mit 19% auf dem zweiten Platz, gefolgt von Russisch, das immerhin noch 12% der Befragten benötigen. Erst auf Rang vier folgt Spanisch und Chinesisch ist immerhin auf den siebten Platz der Rangliste aufgestiegen (siehe Link unten).

Interessant ist auch, mit wem denn eigentlich die Sprache angewandt wird: am häufigsten werden Fremdsprachenkenntnisse im Austausch mit Kunden angewendet (56%). Dahinter folgen der Austausch mit internationalen Kollegen (47 %) und die Kommunikation mit Dienstleistern (22 %). Generell kann man feststellen, dass Fremdsprachen im Job, egal mit wem kommuniziert wird, fast doppelt so oft in schriftlicher Form genutzt werden, als in mündlicher, etwa bei Meetings oder am Telefon. So ganz sicher und wohl im Umgang mit der Fremdsprache fühlen sich allerdings nicht immer alle. Nur etwa die Hälfte gab an, dass sie sich im Englischen sicher fühlt. Bei den Menschen, die im Beruf französisch sprechen, war die Befangenheit sogar noch größer, denn hier fühlten sich fast drei Viertel unsicher. Ungefähr genauso groß war die Verlegenheit bei den Befragten, die chinesisch sprechen.

Um Fremdsprachen nun als „Karriere-Booster“ zu nutzen und um aus der Masse hervorzustechen, müsste also mindestens eine zweite Fremdsprache her. Die Entscheidung, ob Sie nun einfach Ihr Englisch so richtig aufpolieren, um sich in der Kommunikation mit ausländischen Geschäftspartnern und Kollegen richtig sicher zu fühlen oder, ob sie einfach aus Freude am Lernen eine weitere Fremdsprache lernen, liegt nun absolut bei Ihnen. Denn klar ist, manche Sprachen werden mehr gelernt als beruflich genutzt, etwa Französisch oder Italienisch. Chinesisch hingegen wird häufiger benötigt als beherrscht. Und Sprachen wie Holländisch oder Dänisch, die in deutschen Grenzregionen geläufig sind, sprechen viele Menschen, auch wenn sie im Job kaum gefragt sind.

Ihre

arCanum Akadmie

weiterführende Links:

https://www.arcanum.de/business-englisch

https://www.jobambition.de/studie-fremdsprachen-berufsalltag/

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Kulturdimensionen – wissenschaftlich untersucht

Erfolgreiche geschäftliche Kommunikation beinhaltet oft interkulturell wirken zu können. Doch wie kann Interkulturelles Arbeiten erfolgreich sein? Welche Dimensionen müssen beachtet werden, welche kulturellen Unterschiede treten auf?

Seit den 1970ern werden Kulturdimensionen wissenschaftlich von Gert Hofstede untersucht. Er betrachtete den Zusammenhang zwischen nationalen Kulturen und Unternehmenskulturen. Dabei ist Kultur beschrieben, als etwas, das wir im Laufe unserer Entwicklung erlernen, je nach dem wie wir erzogen werden und das wir mit anderen teilen müssen, um zu kommunizieren. Kultur ist also etwas, das wir untereinander teilen.

Die Studie entwickelte sogenannte Kulturdimensionen, die ein Wertesystem darstellen, das es ermöglicht Kulturen verschiedener Länder zu vergleichen:

  • Machtdistanz: Umgang mit Macht und Distanz in einem Land, Abhängigkeit von Beziehungen
  • Kollektivismus vs. Individualismus: stark geschlossene Gesellschaften oder lockere Bindungen
  • Maskulinität vs. Femininität: Geschlechterrollen und daraus resultierende Motivation und Leistungsorientierung
  • Unsicherheitsvermeidung: Bedürfnis nach Regeln, ab wann Bedrohung gefühlt
  • Langzeit- vs. Kurzzeitorientierung: Ausrichtung der Gesellschaft auf langfristigen Erfolg oder eher auf Traditionen und die Erfüllung sozialer Pflichten
  • Genuss vs. Einschränkung: Lebensumstände in Gesellschaften, Optimismus vs. Pessimismus

Dieses Wertesystem spiegelt keine reale Gesellschaft wider, da es – im Gegensatz zu realen Gesellschaften – ein starres Gebilde ist. Aber es macht einen Vergleich zwischen verschiedenen Ländern und Gesellschaften möglich und ist daher eine Grundlage  interkulturelle Sensibilität und damit interkulturelle Kommunikation aufzubauen.

Um erfolgreich interkulturell zu arbeiten und Geschäftsbeziehungen über verschiedene Gesellschaften hinweg zu unterhalten, muss ein Verständnis für andere Kulturen erarbeitet werden. Dabei reicht es lange nicht die Sprache des Gegenüber zu sprechen, es geht darüber hinaus, es geht darum sensibel für andere Kulturen zu sein. Das scheint auf den ersten Blick ein kompliziertes Unterfangen und ohne Experten nahezu unmöglich, doch dafür gibt es beispielsweise Cultural Awareness Trainings, in denen Experten genau dort helfen: Den Blick über den Horizont weiten und andere Kulturen kennen lernen. Dann gelingt auch das interkulturelle Arbeiten mit internationalen Partnern.

Diese Trainings können ganz individuell auf die jeweilige Situation im Unternehmen gestaltet werden. Je nach dem wie die Bedürfnisse, die Ausgangslage und das bestehende Wissen ist. Trainer helfen Ihnen Ihr optimales Training zusammenzustellen und Ihnen so bestmögliche Bildung auf interkulturellem Parkett anzubieten.

Hier finden Sie weiterführende Links, wenn Sie sich noch weiter mit diesem Thema befassen möchten:

Ihr arCanum Team