Körpersprache international

Viele Informationen vermitteln wir ohne sie auszusprechen. Schätzungen zufolge sind 65 bis hin zu 90 Prozent unserer zwischenmenschlichen Kommunikation nonverbaler Art und bergen jede Menge Möglichkeit für Missverständnisse und das bereits in der eigenen Kultur und im eigenen Land. Wenn dann noch hinzu kommt die Körpersprache Länder übergreifend und interkulturell richtig zu verstehen und zu deuten sind Fehlinterpretationen, falsche Signale und Missverständnisse vorprogrammiert

Die Kommunikation der Körpersprache basiert auf verschiedenen Elementen, dazu gehören die Körperhaltung, der Gesichtsausdruck, die Mimik und Gestik, aber auch der Klang der Stimme und die Nähe und Distanz, die wir zu unserem Gegenüber zulassen, aufbauen und einhalten. Häufig ist uns die große Aussagekraft, die hinter einem, auch und gerade kulturell geprägtem Verhalten und Ausdruck gar nicht bewusst. Dabei geht es um die verschiedensten Bereiche.

Nähe und Distanz:

Hier gibt es große kulturelle Unterschiede im Verhältnis von Körpernähe und Distanz. Wir Deutschen fühlen uns schnell unwohl, wenn jemand Fremdes zu nah an uns rückt. Im Aufzug oder in der Bahn schauen die meisten auf den Boden, aus den Fenstern oder auf das Smartphone, weil Augenkontakt zu befremdend und unbehaglich wäre. In lateinamerikanischen Ländern und im Orient ist die persönliche Komfortzone viel geringer. Lateinamerikaner haben viel mehr Körperkontakt. In islamischen Ländern wiederum gilt öffentlicher Körperkontakt, sogar das Händchenhalten von einem verheirateten Paar, als unangebracht.

Mit Handzeichen kann man für viel Ärger sorgen und ungewollt sogar Beleidigungen aussprechen:

Ein nach oben gestreckter Daumen in Deutschland signalisiert ganz klar, dass „alles super“ ist oder wir zeigen so die Zahl „eins“ an, in China wird so die „fünf“ gezählt und in Indonesien sind es sogar „sechs“ Zähler. In vielen anderen Ländern, wie zum Beispiel in Lateinamerika, Russland und Griechenland gilt der Daumen nach oben als rüde Beschimpfung.

Ein ebenfalls heikles Zeichen ist das sogenannte V(ictory)-Zeichen. Mit dem zum „V“ gestreckten Zeige- und Mittelfinger kann man in Deutschland auch gut zwei Bier bestellen. Unter anderem steht das V für Franzosen als Sieg. Dabei ist die Deutung als Zahl „zwei“ wie in den USA noch die Harmloseste. In England oder britisch geprägten Ländern, wie Australien, Malta oder Neuseeland entspricht die Geste nämlich einer obszönen Beleidigung. Ostasiaten dagegen verwenden die Geste oft auf Fotos oder Filmaufnahmen, um ein Lächeln zu unterstreichen und ihr Glück in diesem Moment zu signalisieren.

In arabischen Ländern und zum Teil auch in Asien gilt die linke Hand als unrein. Schüttelt man die Hände oder übergibt Gegenstände macht man das ausschließlich mit der rechten Hand. Nimmt man aber die Linke gilt dies als große Beleidigung.

Kopfbewegungen für „Ja“ und „Nein“

In vielen Ländern der Welt wird ein Kopfnicken als ein zustimmendes „ja“ verstanden. Nicht so in Indien, Pakistan und Bulgarien. Dort wiegt man den Kopf hin und her, um „ja“ zu sagen. In Äthiopien wirft man den Kopf sogar zurück, um eine Frage zu bejahen.

Die gleiche Geste, das Zurückwerfen des Kopf, bedeutet andernorts aber genau das Gegenteil: In arabischen Ländern, in der Türkei, in Griechenland und in Süditalien sagt man auf diese Weise „nein“. Und in Japan verneint man ein Angebot nicht durch ein Kopfschütteln, sondern indem man wie ein Scheibenwischer mit der Hand vor dem Gesicht wedelt.

Begrüßungen und Verabschiedungen

Das Händeschütteln ist in vielen Ländern ein gängiges nonverbales Begrüßungs- und Abschiedsritual. In einigen Kulturen ist es hingegen traditionell unüblich oder auf gleichgeschlechtliche Kontakte – insbesondere unter Männern – beschränkt.

Auch wenn sich, z.B. in China, das europäische Ritual des Händeschüttelns längst zum Standard entwickelt hat, gilt es direkten Augenkontakt zu vermeiden. Besser ist es, den Blick leicht nach unten zu senken oder am Gegenüber vorbei. Dies wird als Zeichen von Respekt und Ehrerbietung gewertet.

Einem Japaner sollte man zur Begrüßung allerdings nicht die Hand reichen. Denn das wird nicht als freundliche Geste gewertet, sondern als übergriffig.

In manch orientalischen Ländern sind Verbeugungen üblich. Und in Südostasien oder Indien werden die Handflächen gleichzeitig noch wie beim Beten zusammengelegt.

Sicher gibt es noch weit mehr Beispiele, dennoch zeigt die Auswahl oben sehr schön, dass auch unsere Körpersprache kulturabhängig ist und mit der Sprache gelernt wird. Bedeutungen werden sozial hervorgebracht und durch Situation, Zeit und Ort bestimmt. Sich mit Händen und Füssen zu verständigen ist zwar eine charmante Art der Kommunikation birgt aber auch das ein oder andere Fettnäpfchen. Nun aber mit Unsicherheit und Zweifel an die Kommunikation zu gehen hilft niemandem weiter, viel eher sind wohl Einfühlungsvermögen, Toleranz und eine gute Portion Neugier die besseren Berater.

In diesem Sinne – ein fester Händedruck, eine Verbeugung mit oder ohne Blickkontakt, Küsschen, Küsschen, und die Überreichung einer Visitenkarte!

Ihre

arCanum Akademie

Weiterführende Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nonverbale_Kommunikation#Definitionen

https://de.wikipedia.org/wiki/Nonverbale_Kommunikation#Kulturelle_Unterschiede

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Spielend Lernen – didaktische Lernspiele

Spiele sind seit jeher Bestandteil menschlicher Kultur. Täglich kommen wir mit Spielen aller Art in Kontakt: auf dem Smartphone in der Ubahn, beim Fußballtraining, mit den eigenen Kindern und ganz klassisch auf Spieleabenden mit Freunden, wo die großen Brettspiele ausgepackt werden. Im Gegensatz zum Ernst hat das Spiel keine lebenswichtigen Konsequenzen und bietet so die Möglichkeit sich in einem geschützten, geregeltem Rahmen Auszuprobieren, wobei Fehler und Wiederholung ausdrücklich erlaubt sind.

Betrachten wir kurz den Alltag unserer Jüngsten: die meiste Zeit des Tages verbringen sie spielend. Dabei nutzen sie alle Sinne und probieren sich aus. Mal wird das Einkaufen nachgestellt, mal die Situation beim Arzt und ganz nebenbei entwickeln sie so Kompetenzen, die sie im Laufe ihres Lebens noch oft brauchen werden. Geschult werden Kommunikation und Interaktion; der Umgang mit anderen, aber auch mit den eigenen Emotionen und Gedanken und der Möglichkeit diese zu äußern. Grenzen werden ausgetestet und das alles im geschützten Rahmen, wo noch keine lebenswichtigen Entscheidungen getroffen werden müssen. Unbewusst generieren sich die Kinder so positive Emotionen und verbessern ganz von alleine ihre Lernsituation.

Lernen geschieht über verschiedene Lernkanäle: Sehen, Hören, Sprechen und Bewegung sind die wichtigsten, wenn es um nachhaltigen Lernerfolg und, speziell wie bei uns, um Sprachgebrauch geht. Daher haben wir das Spiel als spezifische Lernübung in unsere Trainingsmethodik aufgenommen. Hierbei geht es weniger um den Erwerb neuer Fähigkeiten, als vielmehr um die Festigung und Anwendung des Erlernten.

Lernspiele übernehmen meist die Regeln gängiger Gesellschaftsspiele, was die Durchführung erleichtert, da die Regeln schnell erklärt und verstanden sind. Der große Trainingsnutzen liegt dann bei der Handlungsbezogenheit, der Interaktion und der Variabilität der Trainingsinhalte. Unser kartenbasiertes Material ist für die verschiedensten inhaltlichen Themen ausgerichtet und soll genau diesen Trainingsnutzen fördern.

Ein Beispiel für ein von uns entwickeltem Lernspiel ist “Ausreden”. Diese Mischung aus Karten und Würfelspiel ist bereits für fortgeschrittenere Stufen im Deutschunterricht entwickelt. Reihum darf jeder Teilnehmer eine Karte ziehen, auf der eine Situation abgebildet oder beschrieben ist. Der Teilnehmer soll sich jetzt überlegen, aus welchem er diese Situation nicht bestreiten möchte, anschließend würfelt er. Die gewürfelte Augenzahl gibt ihm dann vor, welche grammatikalische Struktur er verwenden soll, um sich den Mitspielern mitzuteilen. Das Spiel kombiniert also eine Grammatik-Übung mit der Konversationsübung, wodurch die Teilnehmer gleich ins Handeln und Gespräch kommen.

Wir haben mittlerweile einen großen Material- und Erfahrungsschatz im Umgang mit speziellem Kursmaterial und Lernspielen. Sollten Sie Interesse oder Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns!

Ihr arCanum Team