Andere Länder andere Sitten – weihnachtliche Bräuche

Die Redewendung andere Länder, andere Sitten macht sich nicht nur im interkulturellen Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern bemerkbar, sondern auch und sogar ganz besonders, in der Weihnachtszeit. Während bei uns in Deutschland bereits im November alles glitzert, glänzt und leuchtet und die Vorweihnachtszeit geprägt ist durch Adventskalender, Adventskränze und Christkindlmärkte, sehen Traditionen in anderen Teilen der Welt ganz anders aus. Wir haben hier mal ein paar für Sie zusammengefasst.

In Finnland wird auch an Weihnachten sauniert

Am 24. Dezember um Punkt 12 Uhr mittags beginnen die Feierlichkeiten mit der Verkündung des Weihnachtsfriedens in der ehemaligen finnischen Hauptstadt Turku. Wer nicht vor Ort ist, kann über sämtliche Medien teilhaben. Dann geht die ganze Familie erst einmal gemeinsam auf den Friedhof und schließlich in die Sauna. Beides dient dazu, die Verstorbenen am Fest teilhaben zu lassen. Denn, so der Glaube, diese zeigen sich zu Weihnachten auch in der Sauna.

In Österreich geht der Krampus um

Krampus ist der böse Komplize des Nikolaus und jagt Kindern einen Schrecken ein. In der ersten Dezemberwoche (besonders am Nikolaustag) verkleiden sich junge Männer als Krampus und erschrecken Kinder mit rasselnden Ketten und Glocken. Laut österreichischer Tradition belohnt der Heilige Nikolaus artige Jungen und Mädchen, während Krampus die unartigsten Kinder einfängt und in seinen Sack steckt.

In Japan gibt‘s Fast Food von Kentucky Fried Chicken

Die japanische Weihnachts-KFC-Tradition begann 1974, als das Unternehmen eine clevere Weihnachtsmarketing-Kampagne startete. Es wird angenommen, dass es von der westlichen Weihnachtstradition eines Truthahn-Dinners inspiriert wurde. Damals wie heute ist Truthahn in Japan kaum zu bekommen. Also hat sich die ausländische, christliche Bevölkerung Japans stattdessen für die bekannte Brathuhn-Marke entschieden, was das Nächstbeste nach Truthahn war. Das japanische KFC-Marketingteam sah dies als ideale Gelegenheit, eine Weihnachtskampagne für Einheimische und Ausländer zu starten, und der Slogan „kurisumasu ni wa kentakkii“ oder „Kentucky for Christmas“ war geboren.Bis heute setzt KFC in Japan zur Weihnachtszeit jedes Jahr Rekordergebnisse um und Wartezeiten von bis zu zwei Stunden sind keine Seltenheit.

In Norwegen geht man in Bars und Restaurants

In Norwegen beginnt die Weihnachtszeit, genannt „julebord“, am 3. Dezember und füllt den ganzen Monat über lokale Bars und Restaurants. Am 23. Dezember feiern die Familien „Kleine Weihnachten“, dabei hat jede Familie hat ihr eigenes Ritual für den Tag, zum Beispiel das Dekorieren des Baumes, das Herstellen eines Lebkuchenhauses und das Essen von Risengrynsgrøt (heißer Milchreis).

In der Ukraine wird erst später gefeiert

Orthodoxe Christen machen fast 49 Prozent der Bevölkerung der Ukraine aus. Sie feiern den Weihnachtstag am 7. Januar, indem sie sich in Tracht kleiden, durch die Stadt ziehen und Weihnachtslieder singen. Ein Gericht namens Kutya, das aus gekochtem Weizen, gemischt mit Honig, gemahlenem Mohn und manchmal auch Nüssen hergestellt wird, ist eine beliebte Weihnachtsleckerei. Früher wurde oft ein Löffel Kutya an die Wand geworfen, um die Ernte vorauszusagen, blieb es kleben, sollte die Ernte für das kommende Jahr üppig ausfallen.

In Brasilien sind die Nächte lang

Brasilianische Familien treffe sich an Heiligabend, essen und trinken zusammen. Genau um Mitternacht werden die Geschenke getauscht und gute Wünsche ausgesprochen. Die Mitternachtsmesse, „Missa Do Galo“ ist die Gelegenheit Nachbarn und die Großfamilie zu treffen und ihnen für die Weihnachtszeit alles Gute zu wünschen. Nach dem Gottesdienst gibt es oft ein Feuerwerk auf dem Stadtplatz.

Egal wie Ihre ureigenen Weihnachtsbräuche aussehen, in jedem Fall wünschen wir Ihnen eine wunderbare Weihnachtszeit mit Zeit für etwas Ruhe und Besinnlichkeit!

Ihre

arCanum Akademie

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weiterführende Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten_weltweit

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten_weltwei