Sommerzeit ist Urlaubszeit – kulturelle Unterschiede im Reiseverhalten

Endlich Sommer! Für die meisten Länder, zumindest in Europa, heißt das Urlaubszeit und die Zeit des Jahres, in der wir die Sonne genießen, unserer Freizeit frönen, in fremde Länder reisen und es uns gut gehen lassen. Urlauben eigentlich die Bewohner aller Länder gleich? Nein, natürlich nicht! Beim öffnen der Schublade mit den Urlaubs-Vorurteilen wissen wir sofort, Holländer verreisen immer mit dem Wohnwagen, Asiaten erscheinen nur in großen Gruppen und immer mit Fotoapparat, wir Deutschen fliegen am liebsten nach Mallorca und die Italiener verbringen ihren Urlaub am liebsten zu Hause bei Mamma!

Die Reiseversicherung Europ Assistance hat eine Studie zum Reiseverhalten von Europäern und Amerikanern durchführt um herauszufinden wie sie wirklich Urlaub machen und was Franzosen, Italiener, Spanier, Niederländer, Deutsche und Amerikaner auf Reisen wirklich unterscheidet.

Die typischen Urlaubsklischees wurden in der Untersuchung zwar nicht bestätigt, trotzdem ließen sich unter den verschiedenen Ländern doch einige Unterschiede feststellen. Dabei kam heraus, im Durchschnitt werden 2 Wochen Sommerurlaub gemacht. Spitzenreiter hier sind die Franzosen mit 2,5 Wochen Urlaub.

Währen die meisten Europäer, Reisen ans Meer bevorzugen (65%), liegen bei den Amerikanern auch Städtereisen voll im Trend.

Die drei beliebtesten Sommeraktivitäten dagegen sind für alle Länder gleich. Im Urlaub wollen wir uns erholen, das Zusammensein mit der Familie genießen und neue Kulturen entdecken.

Eigentliche alle Nationalitäten wohnen am liebsten im Hotel, nur die Franzosen machen auch hier wieder die Ausnahme und mieten am liebsten eine Wohnung oder gleich an ganzes Haus.

Und wer hätte das gedacht, der Deutschen liebstes Urlaubsziel ist gar nicht Mallorca, es ist Italien, genau wie für die Österreicher. Aber Italiener bleiben tatsächlich mit 74% am liebsten in Italien während ihres Urlaubs und wen es doch weg zieht, der fliegt meist nach Spanien.

Wer nun Lust bekommen hat, neben den ganzen Urlaubsreisen eine Sprachreise zum Aufpolieren seiner Fremdsprachenkenntnisse zu machen, der soll sich doch gerne bei uns melden. Ob es dann wirklich das Lieblingsziel der Deutschen, Mallorca, ähhh…. Italien wird, das müssen wir dann aber wohl ihrer Wunschsprache überlassen.

Ihr arCanum Team

weiterführende Links:
https://www.europ-assistance.de/sites/default/files/studien/europ-assistance-reiseversicherung-urlaubsbarometer-2016-studie-zum-reiseverhalten-der-europaeer.pdf

https://www.arcanum.de/business-sprachreisen

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Kuriose Fakten über die deutsche Sprache

Mark Twain soll einmal gesagt haben: „In der deutschen Sprache hat ein Mädchen kein Geschlecht aber eine Rübe schon“. Was wir deutschen Muttersprachler einfach als gegeben hinnehmen, sorgt bei Deutsch Lernern, das ein oder andere Mal zur Verwirrung und einem ungläubigen, vielleicht sogar leicht verzweifeltem Kopfschütteln.

Und wenn Mark Twain das so gesagt hat, muss man ihm ja auch irgendwie recht geben, denn, als ob es nicht schon genug wäre, dass die Nomen der deutschen Sprache neben den Geschlechtern maskulin und feminin auch noch ein neutrales „das“ haben, darf man sich als Sprachkurs Teilnehmer durchaus über den Sinn oder Unsinn Gedanken machen…

Wir haben hier mal ein paar Fakten von deutschen Sprachkuriositäten, nützlichem und unnützem Wissen, rund um die deutsche Sprache, zusammen gestellt.

1. Kennen Sie das Gegenteil von durstig?

Nein? Na, können Sie auch nicht, es gibt keines! Aber warum ist das so? Vielleicht, weil es in Deutschland nicht ganz so heiß und trocken ist wie in manch anderen Ländern? Bei einer kleinen Umfrage im Sprachkurs mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern, konnte diese Theorie aber schnell widerlegt werden. Zwar gibt es in Saudi Arabien gleich zwei Gegenteile von durstig, aber auch in Norwegen gibt es zumindest ein Gegenteil davon und da ist es ja wohl kühler als in Deutschland.

2. Warum sind eigentlich die Buchstaben auf dem Tastatur nicht alphabetisch sortiert? Wäre doch viele einfacher!

Um dies zu erklären müssen wir zurück ins Jahr 1868, da hat nämlich der Buchdrucker und Erfinder Christopher Latham Sholes seine Schreibmaschine, zum Patent angemeldet. Da sich bei früheren Modellen, wo die Buchstaben noch in alphabetischer Reihenfolge angeordnet waren, die Buchstabenhämmerchen ständig verhakt haben und einen Buchstabensalat produziert haben, hat er die Tasten neu angeordnet. Tasten, häufig verwendeter Buchstabenkombinationen, liegen bei Sholes weit auseinander, damit sich die Hämmerchen nicht mehr so einfach berühren. So haben zum Beispiel die Buchstaben A und L oder S und P, die häufig in Kombination vorkommen, einen sehr großen Abstand. Das Tastaturlayout mit QWERTY als Abfolge der obersten Zeile entwickelte Sholes für die englische Sprache. In Deutschland lautet die Abfolge QWERTZ. Sie unterscheidet sich nur geringfügig von dem Original. Aber das erklärt auch weshalb noch heute die Position der Buchstaben auf der Tastatur von Land zu Land und somit auch von Sprache zu Sprache variiert. Das Layout Sholes besteht bei Computertastaturen bis heute fort. Der Grund ist denkbar einfach: Die Macht der Gewohnheit.

3. Die deutsche Sprache und ihre Bandwurmwörter

Der Schrecken eines jeden DAF- Schülers und Grundlage vieler Witze und „Veräppelungen“ der Sprache. Aber welche drei Wörter im Duden belegen denn nun die Siegertreppchen. Auf Platz drei, mit 34 Buchstaben, schafft es die allseits bekannte „Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft“. Platz zwei belegt die „Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung“ mit stattlichen 36 Buchstaben. Und gekrönter Sieger ist die „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ mit stolzen 44 Buchstaben.

4. Mark Twain hat ja bereits mit Schrecken festgestellt, dass wir drei Artikel haben, aber welchen benutzen wir denn eigentlich am häufigsten?

Ungefähr 46 Prozent aller Substantive sind weiblich. Damit liegt der Artikel „die“ klar vor „der“ mit 34% Prozent und „das“ mit nur 20 Prozent. Kann man das nun als klaren Erfolg für den Feminismus werten? Eine seltene Besonderheit, die es tatsächlich auch gibt. Ein Nomen kann drei Artikel haben, dann ändert sich jedoch die Bedeutung des Nomens. Ein Beispiel dafür: das Single, der Single, die Single.

Ob Sie mit den Informationen nun bei der nächsten Gelegenheit prahlen, Sie einfach darüber schmunzeln oder sich über weitere sprachliche Eigenheiten Gedanken machen, überlassen wir Ihnen. Denn dies waren erst mal ein paar wenige Besonderheiten, unserer schönen aber komplexen Sprache, die wir sicher bei zukünftigen Beiträgen weiter beleuchten werden.

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Spanische Redewendungen – so sprechen Sie wie ein Muttersprachler

Zuletzt haben wir bereits festgestellt, dass keine einzige Sprache auf der Welt, ohne Idiome oder Redewendungen auskommt. Für Muttersprachler immer eine natürliche Ausdrucksform, für Fremdsprachen-Lerner aber, immer wieder und in jeder Sprache eine neue Herausforderung. Da man Spanisch in über 20 Ländern spricht und es wohl immer eine Weltsprache bleiben wird, für uns Grund genug, die Sprache mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

In der Liste unten finden Sie eine Gegenüberstellung von deutsch-spanischen Vokabeln, Redewendungen und Ausdrücken, die vor allem im geschäftlichen Alltag nützlich sein können. Peppen Sie Ihre Grundlagen auf und beschränken Sie ihr Vokabular nicht auf „Hola“ und „muchas gracias“ oder weitere Sätze, die Sie vielleicht im Spanienurlaub am Strand aufgeschnappt haben! Los geht‘s:

1. Ideen

Denken wir mal scharf nach Vamos a pensarlo bien.
Mir ist eine Idee gekommen Me ha venido una idea.
Etwas ganz genau nehmen. Tomarse las cosas al pie de la letra.

2. Besprechungen

Peter hat das Wort Pedro tiene la palabra.
Reden wir nicht um den heißen Brei
herum
No nos andemos con rodes.
Machen wir Schluss für heute Acabemos por hoy.

3. Verhandlungen

Spielen wir mit offenen Karten. Las cartas sobre la mesa.
Wir müssen konsequent bleiben. Tenemos ques ser consecuentes.
Jetzt sind Sie am Zug. Ahora es su turno.

4. Geld

Das kostet ein Vermögen Eso cuesta una fortuna.
Wir haben einen Haufen Geld
bezahlt.
Hemos pagado un montón de
dinero.
Wir müssen den Gürtel enger schnallen. Tenemos que apretarnos el
cinturón.

5. Projekte

Es läuft alles wie geplant. Todo va según lo previsto.
Wir sind auf Schwierigkeiten
gestoßen.
Nos hemos encontrado con algunas
dificultades.
Wir müssen wieder bei Null
anfangen.
Tenemos que empezar de cero.

Wenn Sie nun Lust auf eine weitere Fremdsprache oder auch die Vertiefung Ihrer schon vorhandenen Spanischkenntnisse bekommen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Unsere muttersprachlichen Sprachtrainer erstellen gerne ein individuelles Sprachtraining, passend zu Ihren Anforderungen.

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weiterführende Links:

https://www.arcanum.de/sprachen

https://de.wikibooks.org/wiki/Spanisch/_Redewendungen

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Nützliche Redewendungen auf Englisch

Zuletzt haben wir uns ja deutsche Redewendungen genauer angesehen und festgestellt, dass diese unsere Sprache bildhafter und lebendiger machen. Funktioniert das nun auch in anderen Sprachen? Aber natürlich! Es gibt keine einzige Sprache auf der Erde, die ohne Idiome oder Redewendungen auskommt. Für Muttersprachler also ein natürliche Ausdrucksform, für Fremdsprachen-Lerner aber, immer wieder und in jeder Sprache eine neue Herausforderung. Denn wie Sprichwörter lassen sich auch Redewendungen in anderen Sprachen oft nicht wörtlich übersetzen. Ihre Bedeutung ist oft gleich oder ähnlich, doch die Wortwahl unterscheidet sich enorm. Eines der wohl bekanntesten Beispiele dafür ist, „die Daumen drücken“, heißt im Englischen „cross one‘s fingers“, also die „Finger kreuzen“ und sagt man, wenn man jemandem Glück wünscht und auf das Beste hofft.

Auch wenn Ihr Englisch vielleicht schon ganz gut ist, die ein oder andere Redewendung ist vielleicht doch neu und eine Hilfe bei der nächsten Konversation mit einem Geschäftspartner oder Kollegen. Werfen Sie doch mal einen Blick auf unsere kleine Sammlung, in der wir gängige deutsche und englische Redewendungen in verschiedenen Situationen gegenüberstellen.

1. Ideen

Denken wir mal scharf nach. Let‘s put our thinking caps on.
Mir ist eine Idee gekommen. I‘ve just had a brainwave.
Man sollte auf jeden Fall darüber
nachdenken
That‘s certainly food for
thought.

2. Besprechungen

Peter hat das Wort. Peter has the floor.
Reden wir nicht um den heißen Brei herum. Let‘s not beat about/around the bush.
Machen wir Schluss für heute. Let‘s call it a day.

3. Verhandlungen

Spielen wir mit offenen Karten. Let‘s put our cards on the table.
Wir müssen konsequent bleiben. We have to stick to our guns.
Jetzt sind Sie am Zug. The ball‘s in your court now.

4. Geld

Das kostet ein Vermögen. It cost an arm and a leg.
Wir haben einen Haufen Geld bezahlt. We paid through the nose.
Wir müssen den Gürtel enger schnallen. We have to tighten our belts.

5. Projekte

Es läuft alles wie geplant. Everything is on track.
Wir sind auf Schwierigkeiten gestoßen. We have hit a snag.
Wir müssen wieder bei Null anfangen. It‘s back to square one.

Wenn Sie nun Lust auf eine weitere Vertiefung Ihrer Englischkenntnisse bekommen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Unsere muttersprachlichen Sprachtrainer können Ihnen beispielsweise in einem Business Englischkurs viele weitere dieser Ausdrücke lernen.

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https://www.arcanum.de/business-englisch

http://linguatools.com/deutsch-englisch/redewendungen.html

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Redewendungen machen Sprachen bunt aber auch schwierig zu lernen

Redewendungen machen unsere Sprache bildhafter, bunter und lebendiger und häufig zeichnen sie Bilder, die, wenn man sie wortwörtlich nehmen würde, doch etwas schräg daherkommen. Fast täglich nutzen wir Formulierungen, wie „Tomaten auf den Augen haben“, „jemandem auf der Nase herumtanzen“ oder „auf der Leitung stehen“. Woher kommen denn diese Phrasen? Was wollen sie uns sagen? Gibt es einen Unterschied zu Sprichwörtern und gibt es ein und dieselben Redewendungen auch in anderen Sprachen? Das alles wollen wir in unserer neuen Blog-Reihe mal genauer unter die Lupe nehmen.

Zunächst einmal ein Blick auf die Wissenschaft:

Der wissenschaftliche Begriff für Redewendungen ist Phraseologismus oder Idiom. Redewendungen stehen aufgrund ihrer Gesamtbedeutung in einer festen Wortverbindung zueinander, sind aber dennoch nicht an eine feste Satzform gebunden. Diese Wortverbindung ist ein besonderer Fall der Kollokation. Kollokation ist ein linguistisches Phänomen und ein Überbegriff dafür, wenn Worte häufig zusammen mit bestimmten anderen Worten auftreten (z.B. ein Ziel erreichen/setzen/verfolgen). Im Fall von Redewendungen sind diese Worte festgelegt (z.B. den Gürtel enger schnallen).

Der Unterschied zwischen Redewendung und Sprichwort

Die Begriffe „Sprichwort“ und „Redewendung“ werden oft gleichbedeutend verwendet. Dabei unterscheiden sie sich maßgeblich im Sprachgebrauch. Sprichwörter enthalten meist Weisheiten, sei es in Form von Lebensregeln, Erfahrungen oder Warnungen. Im täglichen Sprachgebrauch passen sie oft nur in einen ganz bestimmten Zusammenhang, manchmal reimen sie sich auch. Bei Sprichwörtern handelt es sich immer um feste Satzgefüge, die nicht in Teilen oder in einer anderen Wortreihenfolge funktionieren.

Redewendungen hingegen sind Sinnbilder, bildhafte Wendungen, die man noch heute benutzt, manchmal ohne den tieferen Sinn dahinter zu kennen oder zu hinterfragen. Die Bestandteile von Redensarten sind im Gegensatz zu Sprichwörtern viel flexibler, sie ergeben keinen vollständigen Satz und können (und müssen) dem entsprechenden Satzzusammenhang angepasst werden. Der Sinn einer Redensart ist bildhaft, daher nicht immer eindeutig, besonders Nicht-Muttersprachler haben häufig Schwierigkeiten, die Bedeutung eines solchen Sprachbildes zu verstehen.

Dass die beiden Begriffe oft synonym verwendet werden, liegt daran, dass die Grenzen manchmal verschwimmen und sich einige Redewendungen im Laufe der Zeit durch den Gebrauch in einer bestimmten Satzform zu Sprichwörtern entwickelt haben (z.B. „Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.“)

Und woher kommen sie nun diese Redewendungen?

Heute möchten wir mal 5 deutsche Redewendungen genauer betrachten.

1. „ein Brett vor dem Kopf haben“ – alle deutschsprachigen Leser wissen, das heißt soviel wie nichts verstehen, begriffsstutzig sein oder auch etwas eigentlich Offensichtliches nicht erkennen/sehen. Die Herkunft dieser Redensart ist auf die Landwirtschaft zurück zu führen. Denn im Mittelalter wurden den Ochsen ein Brett oder ein Stück Holz vor die Augen gebunden, dass sie weniger scheuten, weniger störrisch waren und man sie leichter führen konnte. So haben sie buchstäblich nichts gesehen. Weil der Ochse ohnehin das Sinnbild des Dummen ist, könnte sich die Vorstellung entwickelt haben das Brett behindert das Denken.

2. „das kommt mir spanisch vor“ – auch hier wissen Muttersprachler sofort, dass es nichts mit Paella, Flamenco oder Tapas zu tun hat, sondern etwas merkwürdig, fremd und nicht stimmig ist. Diese Redensart kommt wohl aus dem 16. Jahrhundert. Als im Jahr 1519 der spanische Kaiser Karl V. gekrönt wurde, führte dieser zu Hofe spanische Sitten ein. Ganz nach dem Motto „was der Bauer nicht kennt….“, war alles neu und fremd und kam den Deutschen spanisch vor. Den Spaniern kommt so etwas übrigens chinesisch vor: „Esto me suena a chino“.

3. „mit jemandem Pferde stehlen können“ – wenn nun der ein oder andere Deutschlerner denkt oh, oh, hier geht‘s aber kriminell zu, weit gefehlt! Diese Phrase steht für gute Freunde, auf die man sich 100% verlassen kann und mit denen man vielleicht auch mal etwas Verrücktes machen kann. Der Ausdrück rührt aus dem 17 Jahrhundert, damals wurden Pferde als kostbarer Besitz und wertvolle (Arbeits-)Tiere streng bewacht und Pferdediebe sehr hart bestraft. Wollte man also damals Pferde stehlen, brauchte man eine treuen und mutigen Freund, auf den man sich absolut verlassen konnte.

4. „kein Blatt vor den Mund nehmen“ – heißt soviel wie, man spricht unbeschönigt aus, was man denkt, ist offen und direkt. Dieser Ausdruck geht auf eine frühere Theatersitte zurück, bei der sich die Schauspieler ein Blatt wie eine Maske vor die untere Gesichtshälfte hielten und konnten somit Dinge sagen ohne dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.

5. „Daumen drücken“ – wir Deutschen wissen, das heißt viel Glück. In England allerdings drückt man nicht die Daumen für‘s Glück sondern kreuzt die Finger, also schon wieder eine Fehlerquelle für Nicht-Muttersprachler. Aber warum drücken wir denn nun die Daumen? Ein alter germanischer Volksglaube besagt, dass der Daumen der Glücksfinger ist. Er soll eine übernatürliche Kraft haben und damit auch vor bösen Träumen schützen können. Der Daumen ist in diesem Fall auch ein Symbol für einen Kobold: Wird er von den übrigen Fingern fest gehalten, kann er demjenigen, dem die Daumen gedrückt werden, nichts mehr anhaben.

Auch mit dem Blogartikel der nächste Woche folgen wird bleiben wir am Ball und werden dann mal genauer betrachten, ob und wie man Redewendungen in Fremdsprachen anwendet.

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Weiterführende Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Redewendung

https://www.redensarten-index.de/suche.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Kollokation

Sind Fremdsprachen heute noch Karriere-Booster?

Fremdsprachen öffnen nicht nur Tür und Tor zu anderen Kulturen und anderen Welten, sie werden auch im Berufsleben immer wichtiger. Klar ist, wer eine internationale Karriere anstrebt, kommt um Fremdsprachen nicht umhin. Aber auch in deutschen Firmen ist angesichts der Globalisierung Mehrsprachigkeit längst gelebter Unternehmensalltag. So braucht heutzutage bereits jeder zweite Berufstätige in Deutschland eine Fremdsprache im Job. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Englisch. Heißt also: Fremdsprachen sind eine wichtige Kompetenz im Arbeitsleben und ein wesentlicher Karrierefaktor. Aber welche Sprachen sind denn für den Berufsalltag wichtig?

Eine Studie des Jobportals indeed.com, bei der 2.299 Arbeitnehmer befragt wurden, hat herausgefunden, dass die bestimmende Fremdsprache in deutschen Büros natürlich Englisch ist, gefolgt von Französisch und Russisch. Laut der Umfrage benötigen 97% der Befragten, die in ihrem Job Fremdsprachen sprechen, Englisch als Hauptsprache. Mit großem Abstand liegt Französisch mit 19% auf dem zweiten Platz, gefolgt von Russisch, das immerhin noch 12% der Befragten benötigen. Erst auf Rang vier folgt Spanisch und Chinesisch ist immerhin auf den siebten Platz der Rangliste aufgestiegen (siehe Link unten).

Interessant ist auch, mit wem denn eigentlich die Sprache angewandt wird: am häufigsten werden Fremdsprachenkenntnisse im Austausch mit Kunden angewendet (56%). Dahinter folgen der Austausch mit internationalen Kollegen (47 %) und die Kommunikation mit Dienstleistern (22 %). Generell kann man feststellen, dass Fremdsprachen im Job, egal mit wem kommuniziert wird, fast doppelt so oft in schriftlicher Form genutzt werden, als in mündlicher, etwa bei Meetings oder am Telefon. So ganz sicher und wohl im Umgang mit der Fremdsprache fühlen sich allerdings nicht immer alle. Nur etwa die Hälfte gab an, dass sie sich im Englischen sicher fühlt. Bei den Menschen, die im Beruf französisch sprechen, war die Befangenheit sogar noch größer, denn hier fühlten sich fast drei Viertel unsicher. Ungefähr genauso groß war die Verlegenheit bei den Befragten, die chinesisch sprechen.

Um Fremdsprachen nun als „Karriere-Booster“ zu nutzen und um aus der Masse hervorzustechen, müsste also mindestens eine zweite Fremdsprache her. Die Entscheidung, ob Sie nun einfach Ihr Englisch so richtig aufpolieren, um sich in der Kommunikation mit ausländischen Geschäftspartnern und Kollegen richtig sicher zu fühlen oder, ob sie einfach aus Freude am Lernen eine weitere Fremdsprache lernen, liegt nun absolut bei Ihnen. Denn klar ist, manche Sprachen werden mehr gelernt als beruflich genutzt, etwa Französisch oder Italienisch. Chinesisch hingegen wird häufiger benötigt als beherrscht. Und Sprachen wie Holländisch oder Dänisch, die in deutschen Grenzregionen geläufig sind, sprechen viele Menschen, auch wenn sie im Job kaum gefragt sind.

Ihre

arCanum Akadmie

weiterführende Links:

https://www.arcanum.de/business-englisch

https://www.jobambition.de/studie-fremdsprachen-berufsalltag/

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Andere Länder andere Sitten – Osterbräuche so kunterbunt wie die Eier selbst

Die Redewendung andere Länder andere Sitten macht sich nicht nur im interkulturellen Umgang mit Kollegen und Geschäftspartnern bemerkbar, sondern auch, oder sogar ganz besonders bei Sitten und Bräuchen zu Festtagen. Während wir in Deutschland zu Ostern an bunte Eier, Osterhasen, Osterlämmchen, duftende Hefezöpfe und kleine Osternester, gefüllt mit allerlei Leckereien aus Schokolade denken, sehen die Traditionen in anderen Teilen der Welt ganz anders aus. Osterbräuche so bunt wie die Eier selbstdie schönsten und außergewöhnlichsten haben wir hier mal für Sie zusammengefasst:

In Polen geht es feucht fröhlich zu

Am Ostermontag ist hier niemand vor einer kalten Wasserdusche sicher. Bei einer wilden Wasserschlacht wird mit Eimern, Wasserpistolen und Wasserbomben auf der Straße um sich gespritzt und jeder von oben bis unten nass gemacht. Dieser Jahrhunderte alte Osterbrauch basiert darauf, dass schon im Mittelalter Männer frühmorgens in die Häuser der schönsten Frauen eindrangen und die Auserwählte mit Wasser begossen. Wurde eine Frau verschont hieß das, keiner Interessierte sich für sie. Da wurde man als Frau lieber klatschnass, denn ein solches Lob tröstet schon mal über die durchnässte Kleidung hinweg.

In Bulgarien gibt‘s eine wilde Eierschlacht

Auch in Bulgarien spielen Ostereier eine große Rolle. Am Gründonnerstag werden die Eier gefärbt. Die Tradition besagt, dass das erste Ei rot bemalt werden muss, danach streicht die älteste Frau im Haushalt mit einem der roten Eier den Kindern über das Gesicht, was Gesundheit und Stärke bringen soll. Ansonsten sind die Bulgaren nicht zimperlich mit ihren Ostereiern: Nach der Messe am Ostersonntag beginnt eine wilde Schlacht, bei der nichts und niemand sicher ist, es werden Familienmitglieder, Freunde und Bekannte als auch Kirchenwände mit Ostereiern beworfen. Glücklich schätzen darf sich nicht nur derjenige den kein Ei trifft, sondern dessen Ei dabei unbeschädigt bleibt. Denn der soll im folgenden Jahr das erfolgreichste Familienmitglied sein.

In Italien wird geschlemmt

Klar, dass in „Bella Italia“ zu Ostern besonders Leckeres auf den Tisch kommt: Unersetzlich ist der Colomba Pasquale, ein süßer Mandelkuchen in Form einer Taube. Außerdem ist bei einigen Familien die Torta Rustica sehr beliebt, ein gefüllter herzhafter Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat den die ganze Familie beim gemeinsamen Ostertreffen genießt.

In Australien kommt das Beuteltier

Jedes Kind freut sich über den Osterhasen möchte man meinen, aber nicht so in Australien. Dort hat sich Meister Lampe nach seiner Einwanderung aus Europa zu einer solchen Plage entwickelt, dass einheimische Tierarten bedroht sind. Kurzerhand haben die Australier den Osterhasen durch ein anderes Tier ersetzt, nämlich dem Bilby. Dieser Bilby, ein Beuteltier, ist aus Plüsch und aus Schokolade zu haben – also ein Tier, dessen Existenz hierzulande den meisten nicht einmal bekannt ist. Er sieht unserem Osterhasen erstaunlich ähnlich und profitiert sogar von dem Hype, denn ein Teil des eingenommenen Geldes fließt in Tierschutzprojekte für die Rettung heimischer Tierarten.

In Schweden heißt es Süßes oder Saures – zumindest so ähnlich

Die Häuser werden mit bunten Federn und Birkenzweigen geschmückt. Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder als Osterweiber und ziehen mit buntem Kopftuch und Besenstiel durch die Straßen. Sie gehen mit einer leeren Kaffeekanne von Tür zu Tür, bitten um Süßigkeiten und verteilen als Belohnung selbstgemalte Osterbriefe. Denn der Legende nach fliegt die Osterhexe Påskkärring am Gründonnerstag auf ihren Hexenberg Blåkulla.

In Mexiko wir eine bunte Fiesta gefeiert

Wie ein buntes Volksfest kommt Ostern in Mexiko daher. Girlanden aus Krepp- und Toilettenpapier schmücken zwei Wochen lang die Straßen und die Menschen tanzen zu Flötenmusik und Getrommel, singen dabei fröhlich. Am Ostersamstag werden bunte Figuren aus Pappmaschee öffentlich verbrannt, womit der Sieg des Guten symbolisiert werden soll.

Egal wie wie Ihre ureigenen Osterbräuche aussehen, es ist doch immer wieder spannend, was andere Kulturen und Länder für Gewohnheiten pflegen. Vielleicht ist ja auch für Sie etwas zum Ausprobieren dabei?

Ihre

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weiterführende Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Osterhase#Osterhase_international

Photo by Denisse Leon on Unsplash

Du bist wie du sprichst oder wie die Sprache Entscheidungen beeinflusst!

Sprache hat einen verblüffenden Einfluss auf das Denken. Andere können uns durch Worte subtil manipulieren, unsere Muttersprache soll beeinflussen wie wir die Welt sehen und in einer Fremdsprache sollen Probleme anders wahrgenommen und gelöst werden als in der eigenen Sprache.

Wissenschaftler der University of Chicago Booth School of Business haben herausgefunden, dass Menschen rationalere Entscheidungen treffen, wenn sie in einer Fremdsprache über ein Problem nachdenken. Sie sagen auch, dass Menschen, die in einer anderen als ihrer Muttersprache denken, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit die für sie günstigeren Entscheidungen treffen, häufiger auch mal ein Risiko eingehen und sich seltener von ihrer Angst leiten lassen.

Boaz Keysar, führender Kommunikationsexperte und Psychologe, in dem Aufsatz „The Foreign Language Effect: Thinking in a Foreign Tongue Reduces Decision Biases“ (zu Deutsch: Der Fremdspracheneffekt: Denken in der Fremdsprache vermindert unausgewogene Entscheidungen) schreibt: „Eine Fremdsprache erzeugt einen Distanzierungsmechanismus, der Menschen von einer unmittelbar intuitiven hin zu einer bewussteren Denkweise führt“.

In einem der aussagekräftigsten Experimente testeten die Forscher die Risikofreudigkeit bzw. der Einfluss der Mutter- wie Fremdsprache auf riskante oder weniger  risikoreiche Entscheidungen bei Wetten. Getestet wurden englische Muttersprachler mit Spanischkenntnissen, um herauszufinden, wie die Angst vor Verlusten ihre Entscheidungsfindung beeinflusst. Untersucht wurde, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Studenten, je nach Sprache, in der sie sich ihre Chancen errechnen, attraktive Wetten annehmen oder eben nicht.

Jeder Teilnehmer erhielt 15 Dollar, der jeweilige Wetteinsatz lag bei 1 Dollar pro Wette. Sie konnten den Dollar entweder behalten oder ihn für die Möglichkeit, weitere 1,50 Dollar bei einem gewonnenen Münzwurf zu erhalten, einsetzen. In jeder Runde konnten sie folglich 2,50 Dollar verdienen, wenn sie den Münzwurf gewannen oder bei einem verlorenen Wurf gar nichts bekommen. Bei Einsatz von 15 Mal hätten die Studenten statistisch gesehen auf jeden Fall Gewinn gemacht.

Es zeigte sich aber, dass die Studenten bei der Durchführung des Experimentes auf ihrer Muttersprache Englisch zu kurzsichtig dachten. Die Studenten, die sich in englischer Sprache mit dem Problem beschäftigten, konzentrierten sich auf ihre Angst, jeden einzelnen Einsatz zu verlieren und wetteten nur in 54 Prozent der Fälle. Die Studenten, die den Versuch jedoch auf Spanisch durchführten, wetteten in 71 Prozent aller Fälle.

Die Forscher der Studie erklären diesen Unterschied dadurch, dass in der Fremdsprache weniger Emotionen hervorgerufen werden als in der Muttersprache und eine größere Distanz zur Entscheidung herrscht.

Wenn wir in einer Fremdsprache Entscheidungen treffen, lassen wir uns also weniger von unseren Gefühlen mitreißen, aber nicht nur das, wir denken auch logischer und systematischer. Denken wir in einer Fremdsprache, sind wir weniger anfällig für kognitive Verzerrungen und schätzen Gewinnchancen und Risiken besser ein, was wiederum zu besseren Entscheidungen und höheren Erträgen bzw. geringeren Verlusten führt.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass dieses Ergebnis positive Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung in der Wirtschaft oder in privaten Finanzfragen haben könnten. Personen, die regelmäßig Entscheidungen in einer Fremdsprache treffen, könnten objektiver in Bezug auf ihre Ersparnisse, Investitionen und Renten urteilen, da sie weniger empfänglich für kurzsichtige Verlustaversion sind.

Vielleicht sollten Sie also nun einen Fremdsprachenkurs belegen, um (noch) bessere finanzielle Entscheidungen treffen zu können, ist doch eine Überlegung wert! Wir unterstützen Sie sehr gerne dabei 🙂

Ihre

arCanum Akademie

Weiterführende Links:

https://en.wikipedia.org/wiki/Boaz_Keysar

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0956797611432178

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Hemmungen beim Sprechen einer Fremdsprache überwinden

Gehören Sie zu den Leuten, die sich sich ohne Zögern und trotz beschränktem Wortschatz, aber mit viel Selbstvertrauen und enthusiastischen Handbewegungen an einem Gespräch in einer fremden Sprache beteiligen? Dann ist dieser Artikel nicht für Sie geschrieben! Sollten Sie aber, zu der wohl weitaus größeren Gruppe zählen, bei der eine Unterhaltung in einer Fremdsprache, die man (noch) nicht sehr gut beherrscht, Unbehagen auslöst, dann haben wir heute ein paar Tipps für Sie, wie Sie der Sprechblockade an den Kragen gehen. Denn es gibt immer Dinge, die man tun kann, um die Hemmungen beim Gespräch in einer Fremdsprache in den Griff zu bekommen.

1 Ängste und Hemmungen analysieren

Fragen Sie sich doch einfach mal, was Sie eigentlich befürchten? Meist steckt bei Hemmungen in einer fremden Sprache zu sprechen, die Angst dahinter zu versagen, Fehler zu machen und sich zu blamieren. Möglicherweise waren Sie schon mal in einer Situation, in der Sie ins Stottern kamen, weil das Vokabular fehlte und Sie nicht weiter wussten. Sobald Angst im Spiel ist, z.B bei einem Bewerbungsgespräch oder einem Vortrag, setzt das Gehirn aus und nichts geht mehr und das hat sich nun verankert. Aber mal ehrlich, wenn Ausländer Ihre Sprache angestrengt zu sprechen versuchen, würden Sie sich darüber lustig machen? Nein, wahrscheinlich würden Sie sich freuen, dass sich hier jemand bemüht.

2 Hören Sie gut zu

Wenn Sie mit dem Lernen einer Fremdsprache beginnen verstehen Sie nicht jedes Wort. Das müssen Sie auch nicht. Für das bessere Verständnis hilft es immer, fremdsprachigen Medien anzuhören. Sie vergrößern Ihren Wortschatz und verbessern die Aussprache, das ist zwar keine Ersatz für Gespräche es gibt aber Sicherheit und hemmt die Angst vor der Kommunikation, weil Sie ja zumindest schon mal verstehen.

3 Beherrschen Sie die Geschwindigkeit des Gesprächs             

Versuchen Sie langsam und deutlich zu sprechen, damit ermutigen Sie Ihren Gesprächspartner ebenso langsam und deutlich zu antworten.

4 Perfektionismus ist hinderlich

Zu hohe Erwartungen an sich selbst können blockieren. Eine Sprache flüssig sprechen zu können, ohne sie zunächst brockenweise und fehlerhaft angewandt zu haben, ist wohl kaum möglich. Je früher Sie mit dem Sprechen beginnen, desto eher erreichen Sie das Niveau, das ein Gespräch einfach macht. Wäre es nicht schade aus einem falsch verstandenen Perfektionismus heraus und aus Angst vor dem Scheitern gar nicht erst anzufangen zu sprechen?

5 Vermehrt das Positive beachten

Grundsätzlich ist es ratsam vermehrt auf das Positive zu achten, um Hemmungen zu überwinden. Das heißt, wenn etwas gut geklappt hat, Sie etwas Neues gelernt haben, sind Sie stolz darauf und versuchen Sie es anzuwenden. Im umgekehrten Fall, sollten Sie doch mal wieder einen Fehler in der Fremdsprache machen, hadern Sie nicht zu sehr damit, ein Schulterzucken und beim nächsten Mal machen Sie es dann richtig!

Wir hoffen, wir konnten hiermit ein wenig motivieren, die erlernten Sprachkenntnisse auch wirklich anzuwenden. Egal, ob mit dem Kollegen, im Meeting oder sogar im Ausland, sobald eine Fremdsprache aktiv angewendet wird, werden Sie in jedem Fall einen Fortschritt erleben.

Ihr arCanum Team

weiterführende Links:
https://www.arcanum.de/praesenztraining

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Deutsch als Fremdsprache und ihre Tücken

Deutschland ist auf der ganzen Welt als das Land der Dichter und Denker bekannt. Große Schriftsteller und Philosophen, wie Goethe, Schiller, Nietzsche und Fontane haben das Bild geschaffen und die Tatsache, dass aus der deutschen Sprache, Wörter wie „Fernweh“, „Sternstunde“ oder „Wintermärchen“ entstanden sind macht die Poesie in der Sprache ja sogar eher noch schöner.

Das heißt aber noch lange nicht, dass wir Deutschen (und das wissen wir ja insgeheim alle selbst), wie in einem Gedicht oder einer altdeutschen Novelle sprechen. Es gibt, wie natürlich in jeder anderen Sprache auch, sehr viele Wörter und Ausdrücke, die wir im Alltagsdeutsch halt einfach mal kurz benutzen, die im Deutschkurs oder im Deutschbuch aber kaum richtig erklärt und gelehrt werden können. Für Deutschlerner, ab dem Niveau B1 aufwärts, entpuppen sich diese sogenannten Modalpartikel als absolutes Schreckgespenst der deutschen Sprache. Für den „otto-normal“ Leser hier, der zwar fließend Deutsch spricht, weil Deutscher, aber möglicherweise gar nicht so genau weiß, was denn diese Modalpartikel eigentlich sind, hier eine kurze Erklärung. Es handelt sich um so kleine Wörter wie:

„Was ich eigentlich damit sagen wollte, aber dann halt doch nicht wirklich richtig gesagt habe, kannst du ruhig weitererzählen, denn du weißt ja eh schon alles. Alles klar? Naja, aber eigentlich halt ja doch nicht, oder? Eben!

“Und wozu benutzen wir diese Modalpartikel eigentlich? Diese kleinen Wörter, die man in jedem Satz einzeln übersetzen müsste und die häufig gar nicht richtig zu übersetzen sind, drücken Emotionen aus. Gelegentlich verstärken sie die Wirkung der gesprochenen Sätze oder sie schwächen sie ab. Es sind zusätzliche Wörter, die eine Absicht ausdrücken und oft ein bestimmtes Gefühl unterstreichen sollen.

Schauen wir uns hier mal ein paar Beispiele von Modalpartikeln und ihre unterschiedliche Bedeutung an:

1. Diese Hausaufgaben verstehe ich einfach nicht! Einfach scheint hier gar nichts zu sein, denn der Lerner hat die Aufgabe ja nicht verstanden, der DaF-Schüler hat möglicherweise das Wort „einfach“ bereits als Synonym von „leicht“ und „unkompliziert“ gelernt und soll nun das gleiche Wort in einem völlig anderen Zusammenhang verstehen und benutzen. (Klicken Sie spaßeshalber mal auf diesen Link: https://synonyme.woxikon.de/synonyme/einfach.php ) Hier gibt es sage und schreibe 80 unterschiedliche Bedeutungen für das Wort „einfach“… Das ist wirklich alles andere als einfach!

2. Sie hat vielleicht viel geredet! Natürlich hat der Fremdsprachen Lerner bereits das Wort vielleicht gelernt und weiß, das bedeutet soviel wie „eventuell“ oder „möglicherweise“. Aber nun weiß er gar nichts mehr, hat die Dame jetzt viel oder wenig geredet, hat sie überhaupt etwas gesagt??? Wieder so eine kleine Aussage die Fragezeichen aufwirft!

3. Dann muss du halt mehr lernen! Das Wort „halt“, hat der fleißige Deutsch Lerner natürlich bereits gelernt. Er weiß, dass das soviel wie „stopp“ heißt, oder unter Umständen eine Form von „halten“ ist. Zum Beispiel: „Halt mal meine Tasche.“ Aber was im Himmels Willen soll dabei raus kommen, wenn er nun mit dem Lernen aufhört, oder nur noch Deutschbücher hält und nicht mehr liest…

Sie merken schon die Vergleiche sind alle nicht ganz ernst gemeint und sollen neben einem Schmunzeln vielleicht auch zum Nachdenken anregen. Sprechen Sie doch beim nächsten Mal mit Ihrem ausländischen Kommunikationspartner klar und deutlich, versuchen Sie Dialekt zu vermeiden und haben Sie ein bisschen Geduld, auch wenn‘s mal ein bisschen länger dauert, denn Übung macht den Meister!

Ihre

arCanum Akademie

Weiterführende Links

https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4877/1/Kwon_Min-Jae.pdf

https://synonyme.woxikon.de/synonyme/einfach.php

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