Fast live dabei im ALPHA-Intensivtraining

Heute möchten wir Sie einladen, mal an dem Tagesablauf unseres ALPHA-Intenstivtrainings, zumindest virtuell, teilzunehmen.

Das Training eignet sich sowohl für Einzelteilnehmer als auch für Gruppen bis zu 4 Personen und unterscheidet sich zu anderen Intensivtrainings darin, dass es wirklich alle Sinne anspricht und somit der Formel Lernen durch Sehen + Hören + Sprechen + Tun = 90% Merkfähigkeit komplett entspricht.

Der Kurstag beginnt gegen 8:30 wenn die Teilnehmer bei uns in der Akademie eintreffen und in unserer Kaffeeküche verschiedene Kaffee- und Teesorten darauf warten getrunken zu werden. Das Fremdsprachentraining beginnt um halb neun durch die Begrüßung mit dem muttersprachlichen Sprachtrainer der speziell für dieses spezifische Sprachtraining ausgebildet wurde. Im freundlichen Small Talk lernt man sich erst mal ein bisschen kennen und hat hier ebenfalls Gelegenheit zu klären, wann und wo die Fremdsprache gesprochen wird, welche Erwartungen es gibt und konkrete Ziele zu definieren.

Nach dieser ersten Phase ist es gegen 9 Uhr Zeit für eine Entspannung. Die Teilnehmer machen es sich gemütlich auf unseren bequemen Liegesesseln und haben die Möglichkeit in ruhiger, meditativer Stimmung abzuschalten und den Alltagsstress loszulassen. Danach wird gelesen, es werden mindestens 60 Vokabeln beim Gruppentraining und sogar 120 Vokabeln im Einzeltraining gelesen und mögliche Fragen dazu geklärt. Der nächste Schritt ist ein Video mit eben diesen neuen Wörtern anzusehen und mit einer speziellen Atemtechnik sich das Neue einzuprägen. Im dritten Schritt werden in einem Ping-Pong-Spiel zwischen Schülern und Lehrern die Wortpaare, sowohl in der Fremdsprache als auch in der jeweiligen Muttersprache wiederholt, wobei die Teilnehmer jede Vokabel mindestens acht mal in der Fremdsprache sagen. Das hilft dabei, das neu Gelernte besser ins Langzeitgedächtnis zu bringen.

Nach alle diesen Schritten ist der Vormittag vorübergegangen, das Gehirn war zunächst entspannt, dann angespannt und hat dabei „Sinn“-voll gelernt, hat sich aber nun auch eine Mittagspause verdient. Viele Teilnehmer genießen die Pause bei einem erholsamen Spaziergang im, an die Akademie angrenzenden, Englischen Garten oder einem der zahlreichen Restaurants in der Umgebung.

Nach einer einstündigen Erholungspause wird der Sprachkurs fortgesetzt und baut auf den am Vormittag gelernten Vokabeln auf. Im jetzt folgenden Konversationstraining werden gezielt grammatikalische Strukturen geübt. Viele verschiedene Materialien stehen hierfür zur Verfügung, denn mit Spielkarten, Würfelspielen und interaktiven Themen wird abwechslungsreich, mit allen Sinnen und viel Spaß gelernt, wiederholt und geübt.

Wer zwischendurch einen kleinen Energieschub benötigt ist herzlich eingeladen sich an der Kaffeemaschine zu bedienen und nach einem kommunikativen Nachmittag wird der Kurstag um 16:45 Uhr beendet. Und beendet heißt in diesem Fall wirklich beendet, denn ein Vokabel lernen zu Hause ist bei dieser Form des Sprachen Lernens nicht erforderlich.

Für alle, die nun Lust bekommen haben vielleicht auch mal an einem ALPHA-Intensivkurs teilzunehmen, wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und sind bei Fragen gerne für Sie da.

Ihr arCanum Team

 

weiterführende Links:

https://www.arcanum.de/alpha-intensivtraining

 

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Grammatik versus Aussprache

Was ist denn eigentlich beim Lernen einer Fremdsprache wichtiger – die Grammatik oder die Aussprache?
Der erste Impuls mag vielleicht auch bei Ihnen lauten: die Grammatik natürlich! Bei genauerer Betrachtung führt aber eine ungenaue und fehlerhafte Aussprache sicher häufiger zu Missverständnissen, als der ein oder andere grammatikalische Fehler.

Ein paar Beispiele, wie wichtig die korrekte Aussprache in der deutschen Sprache ist, finden Sie hier: Ich esse lieber eine KirSCHEe als eine KirCHe, außerdem finde ich se sehr lecker aber von welchem KäSE spricht dieser Deutschkurs Teilnehmer da nur…?!? Ist der See denn auch warm genug zum Baden?
Überlebenswichtig wird das Thema Phonetik und Aussprache beim Wort umFAHRENoder UMfahren, mir ist es definitiv lieber, wenn mich das Auto umFÄHRT als UMfährt…!
Ein anderes humoriges Beispiel, das zwar keinem Sprachlerner passiert ist, sondern einer Dame mit starkem sächsischem Dialekt, aber ebenso schön aufzeigt, wie wichtig eben die richtige Aussprache ist. Denn als die Dame im Reisebüro eine Reise bucht, reserviert das Reisebüro ihr einen Flug nach Bordeaux statt nach Porto.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/reiserecht-kundin-bucht-bordeaux-statt-porto-a-855762.html
Was für Muttersprachler nun also recht amüsant klingt (das gilt übrigens nicht nur für Deutsch als Fremdsprache, solche Beispiele gibt es wohl in jeder Sprache) wird in der Fachwelt mit dem Begriff Phonetik benannt und ist die Wissenschaft, die Sprachlaute unter verschiedenen Aspekten untersucht, nämlich den folgenden drei Teilgebieten:

– die Spracherzeugung – die physiologischen Voraussetzungen (Nerven, Muskeln, Atmung) für die Artikulation von Sprachlauten und die Bewegungsabläufe der Sprechorgane

– die Sprachakustik – die Umsetzung der Artikulation in Schwingungen und ihre Übertragung zum Ohr des Hörers

– die Sprachwahrnehmung – die Verarbeitung von Sprachsignalen durch Gehör und Gehirn des des Hörers.

Ohne nun in die Wissenschaft der Phonetik im Detail einsteigen zu wollen, zeigen diese Beispiele doch sehr schön, dass in Sprachkursen nicht nur Wortschatz und Grammatik einen Platz finden sollten, sondern auch Zeit für Ausspracheübungen eingeplant werden sollte.

Ihr arCanum Team

Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Phonetik
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/reiserecht-kundin-bucht-bordeaux-statt-porto-a-855762.html

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Wie viele Wörter muss man lernen um eine Sprache zu sprechen?

Aus wie vielen Worten besteht eigentlich eine Sprache? So genau kann man das natürlich nicht definieren, aber es gibt erstaunliche Richtwerte und Schätzungen

Laut Schätzung des Dudens besteht die deutsche Sprache aus 300.000 – 500.000 Worten, die einem ständigen Wandel unterliegen, denn regelmäßig kommen neue Worte hinzu, weshalb die alten natürlich nicht gelöscht werden, aber deren Benutzung immer weniger wird. Im August 2017 ist der neue Duden erschienen und mit ihm 5.000 neue Vokabeln, wie beispielsweise, „verpeilen, Flüchtlingskrise oder Drohnenangriff“.

Im Vergleich zu Deutsch hat die englische Sprache überraschenderweise einen wesentlich größeren Wortschatz, der auf 600.000 – 800.000 Vokabeln geschätzt wird. Wenn man also nur die Anzahl der vorhandenen Vokabeln nimmt, könnte man meinen, Fremdsprachentrainings in Englisch wären wesentlich umfangreicher und schwerer zu bewerkstelligen als Deutsch als Fremdsprache zu lernen.

Aber natürlich werden in keiner Sprache alle vorhandenen Wörter benötigt, weder beim Muttersprachler noch beim Fremdsprache lernen. So hat Alan Pfeffer ermittelt, dass für das gegenwärtige Deutsch ca. 1.285 Wörter notwendig sind, um – je nach Textsorte – etwa 85% der Texte zu verstehen. Im Vergleich dazu müsste man im Englischen 1.994 Vokabeln lernen um einen allgemeinen englischen Text zu etwa 80% zu verstehen.

Was heißt das nun konkret für das Fremdsprachentraining?

Wenn etwa 2.500 Vokabeln gelernt worden sind hat der Lerner eine gute Basis sich auszudrücken, seine Wünsche zu formulieren oder zumindest zu umschreiben. Mit 5.000 Vokabeln intus hat sich die Sprachkompetenz schon ansehnlich gesteigert und das Sprachniveau ist dem eines Muttersprachlers mit geringer Bildung gleichzusetzen.

Wer nun noch weiterlernt und seinen Wortschatz in der Fremdsprache auf 10.000 Wörter ausbaut hat einiges erreicht und ist auf dem Level eines Muttersprachlers mit einem höheren Bildungsabschluss.

Natürlich besteht eine Sprache aus soviel mehr als aus nackten Vokabeln – Sprache ist eine komplexes System, Sprache ist Kommunikation, Sprache ist Emotion…

Dennoch bringen die oben genannten Zahlen einen Überblick, greifbare und vorstellbare Zahlen und motivieren vielleicht den ein oder anderen dazu, sein Ziel zu formulieren und mit einem Sprachkurs, den Sie gerne vorab kostenfrei testen können, durchzustarten. Los geht’s!

 

Ihr arCanum Team

Foto: Danielle MacInnes on Unsplash

Lernmaterial bei der arCanum

Als Anbieter für Fremdsprachentrainings und Sprachkurse, insbesondere für Firmen, ist es uns wichtig, dass das Erlernen einer Fremdsprache möglichst effektiv geschieht. Das spart nicht nur Ressourcen in Form von Zeit, die die Mitarbeiter für ihren Job aufbringen sollen, statt Vokabeln zu pauken und Geld, das in Firmen gut investiert sein will, sondern fördert auch nachhaltiges Lernen und damit den Spaß an der Fremdsprache.

 

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, verfolgen wir mit unserer Trainingsmethodik einen Ansatz, der möglichst viele Menschen in ihren unterschiedlichen Lernkanälen anspricht. Alle unsere Materialien sind darauf ausgelegt, dass ein bunter Mix zusammen kommt und jeder Teilnehmer etwas findet, mit dem er gut lernen kann. Dabei nutzen wir auditive, visuelle, kommunikative und auch motorische Möglichkeiten, um eine Sprache in möglichst großem Umfang zu erfassen.

Uns ist wichtig, dass die Teilnehmer befähigt werden die erlernte Sprache auch direkt zu gebrauchen, also schulen wir dahingehend, dass früh schon Kommunikation in Form von Spielen, Aufgaben und Diskussionen stattfindet. So sind unsere Teilnehmer vergleichsweise schnell in der Lage sich auszudrücken, ohne zuvor Stunden um Stunden mit Grammatik und Vokabellernen verbracht zu haben. Dieser eigene Anspruch lässt sich nicht ausreichend mit bestehendem Lernmaterial abdecken, daher haben wir begonnen unsere Erfahrungen im Sprachentraining zu nutzen unser eigenes Material für die Sprachkurse und Intensivtrainings zu entwickeln.

 

Die arCanum Akademie halt also ein ziemlich einzigartiges kleines Materiallabor: Hier werden Vokabelkarten hergestellt, die die Teilnehmer im Training zu text- und aufgabenspezifischen Übungen heranziehen können. Es werden Spiele entwickelt, die Kommunikation fördern und den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen lassen. Und wir entwickeln spezifisches Material in Abstimmung mit den Unternehmen, die Sprachentrainings für ihre Mitarbeiter bei uns buchen. So können wir genau auf die Situationen eingehen, in denen die Sprache Anwendung finden soll.

All diese Materialen sind nach Sprachniveaus und Themen sortiert, sodass der Trainer passende Karten und Spiele für seine Teilnehmer und entsprechend der Inhalte des Trainings auswählen kann. Außerdem erhält jeder Teilnehmer Audioversionen zu den Vokabeln, um selbstständig seinen Wortschatz zu verbessern, zum Beispiel mit dem suggestopädischen Ansatz.

 

Ergänzend zu unserem großen Materialfundus nutzen wir tagesaktuelle Texte und Auszüge aus Onlinemedien und Publikationen. Das stellt zum einen einen direkten Bezug von der Sprache zum Alltag der Teilnehmer her und andererseits ist es eine Möglichkeit auch die Kultur hinter der Sprache kennenzulernen, indem man sich beispielsweise mit politischen oder gesellschaftlichen Themen auseinander setzt.

Unterstützung bekommen wir im audiovisuellen Bereich von der Onlineplattform LinguaTV, die uns Videos zu verschiedenen Kommunikationssituationen zur Verfügung stellt.

Am Ende eines Kurses stellt der Trainer für jeden Teilnehmer ein individuelles Lern- und Aufgabenpaket zusammen, sodass der Übergang zwischen dem intensiven und betreuten Lernen und dem eigenen, selbstständigen Lernen möglichst fließend geschieht. Jeder Teilnehmer soll die Möglichkeit haben seine Sprachkenntnisse noch weiter zu verbessern, auch ohne Trainerbetreuung.

 

Zugegeben, wir sind etwas stolz auf unser kleines “do it yourself”-Materiallabor!

Wenn Sie also Interesse haben uns und unser Material kennen zu lernen, scheuen Sie sich nicht und nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Vielleicht dürfen wir schon bald Material für Ihr Unternehmen entwickeln und kommen gemeinsam auf neue Ideen.

Ihr arCanum Team

weiterführende Links:

Soft Skill Fremdsprache

Im beruflichen Umfeld wird Englisch schon nahezu als soft skill vorausgesetzt. Mit zunehmender Globalisierung und mehr und mehr international agierenden Unternehmen ist es von Vorteil eine Sprache zu beherrschen, die auf der ganzen Welt gesprochen wird.

Heute ist Englisch schon die häufigste erlernte Sprache in Europa. Doch von den Arbeitnehmern werden unterschiedliche Fremdsprachenniveaus erwartet: je nach Aufgabenbereich und Führungsebene können von Schulenglisch bis hin zu verhandlungssicherem Businessenglisch sehr unterschiedliche Ansprüche gestellt werden.

Man kann davon ausgehen, je gehobener die Position ist, desto höher ist das erwartete Sprachniveau und auch die Erwartung eine weitere Fremdsprache zu beherrschen. Nach der Statistik sind 34% der Manager mehrsprachig.

Nach Englisch ist Französisch immer noch eine der beliebtesten Fremdsprachen in Deutschland, was auch auf die starken Handelsbeziehungen zurückzuführen ist. Spanisch ist jedoch auch stark auf dem Vormarsch – es sprechen immerhin eine halbe Milliarde Menschen Spanisch. Dank dem Wirtschaftswachstum in Europa sind auch osteuropäische Sprachen im Kommen – Polnisch und Russisch werden immer beliebter.

Exotische Sprachen wie Arabisch, Chinesisch und Japanisch sind anspruchsvoll zu erlernen, da sie ein anderes Schriftbild haben, können sich aber auch als Fremdsprachenkenntnisse lohnen. Allerdings macht es am meisten Sinn sich diesen Sprachen zu widmen, wenn man einen Aufenthalt in einem dieser Länder plant. Grundsätzlich sollte man sich mit der Sprachen vor einer Entsendung in das Zielland auseinandersetzen, eventuell ein Fremdsprachentraining machen und möglicherweise die Englischkenntnisse intensivieren. Dabei sollte man unbedingt daran denken auch ein interkulturelles Training zu absolvieren, um sich mit der Kultur des Entsendungsortes vertraut zu machen. Interkulturelle Kompetenzen sind ebenfalls wichtige Soft Skills im Berufsleben, die nicht vorausgesetzt werden, dennoch einen äußerst guten Eindruck hinterlassen können und am Ende eventuell eine positive Entscheidung im Bewerbungsverfahren darstellen.

Ihr arCanum Team

weiterführende Links:

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/fremdsprachen-im-beruf-ni-hao-oder-bonjour-14459763.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

https://www.mosalingua.com/de/welche-sprache-lernen-die-7-nuetzlichsten-fremdsprachen/

Bild von Jon Tyson via Unsplash

Unterschiedliche Lerntypen – ein Mythos?

Die Einen machen sich große, bunte Plakate mit mindmaps, die Anderen sprechen sich Lerninhalte selbst vor, hören sich Aufnahmen an oder sehen Videos und die Dritten schreiben sich Karteikarten und lesen alles in Büchern nach. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich mit Lerninhalten auseinander zu setzen und verschiedenste Wege sie kognitiv zu verarbeiten.

Bis heute bestehen mehrere Theorien zu dem Modell der Lerntypen. Man kann sich Bücher dazu kaufen, Tests machen und schon in der Schule versuchen Lehrer und Eltern herauszufinden welcher Lerntyp das Kind ist und wie es wohl am besten versteht.

Grundsätzlich muss man zwischen zwei Dimensionen unterscheiden: der ersten, die abbildet, wie eine Person Informationen wahrnimmt und sammelt. Das kann über die verschiedenen Sinne geschehen, durch praktisches Erfahren oder auch abstraktes Begreifen, in dem man beispielsweise einen Sachverhalt, der nicht greifbar ist, gedanklich durchgeht. Die zweite Dimension reicht vom aktiven Probieren bis hin zur gedanklichen Beobachtung. Der Prozess des Lernens ist, begonnen bei der Informationsaufnahme, also nicht immer sichtbar, was eine Einteilung in Lerntypen natürlich nicht vereinfacht.

Da die Nutzung des Begriffs “Lerntyp” in der Literatur nicht einheitlich ist, wird in vielen Fällen eher von einer “Lernpräferenz” gesprochen. Hier wird nach unterschiedlichen Kriterien der bevorzugten Informationsaufnahme eingeteilt. Beispielsweise nach Sinnesorganen, die bevorzugt genutzt werden, sprich einem auditiven, einem optischen, einem haptischen und einem intellektuellen Typen. Dabei ist aber unbedingt zu beachten, dass festgestellt wurde, dass nicht die Informationsaufnahme, sondern vielmehr die Informationsverarbeitung ausschlaggebend für den Lernprozess sind. Gesprochene Sprache wird beispielsweise ähnlich verarbeitet, die geschriebene Sprache, obwohl sie über zwei unterschiedliche Systeme aufgenommen werden. Wohingegen sich die Verarbeitung von Text und Bild komplett unterschiedlich gestaltet, obwohl beides über das visuelle System aufgenommen wird. Auch die Art und Weise der Sozialform des Lernendens ist eine Lernpräferenz, die betrachtet werden kann: Lernt man lieber in der Gruppe, im Wettbewerb oder alleine?

Es gibt also zahlreiche Modelle und Ansätze Lernpräferenzen zu unterscheiden. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Können Lernprozesse nach Kategorien sortiert werden, um dann entsprechend Inhalte zu präsentieren? Bieten die angebotenen Materialien, Tests und Literaturen eine verlässliche Orientierung?

Harold Pashler, Mark McDaniel, Doug Rohrer und Robert Bjork haben 2008 eine Literaturrecherche zu diesem Thema durchgeführt. 71 unterschiedliche Modelle von Lernstilen haben sie sich dabei angesehen und verglichen.

Sie gehen davon aus, dass sich “Lernstil” individuell auf die Art und Weise des effektivsten Lernens für den Einzelnen bezieht. Demnach ist ein Lerntyp etwas sehr subjektives, denn nur der Lernende selbst kann in erster Linie entscheiden, wie er effektiv lernen möchte. Die bestehenden Assessments, die behaupten, sie können den Lerntyp einer Person feststellen, versuchen also eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Art der Informationsvermittlung die Lernenden bevorzugen und welche mentale und kognitive Aktivität sie am ansprechendsten finden. Beispielsweise könnte ein Schüler angeben, er findet Videos ansprechender als Texte und er erarbeitet sich Inhalte lieber selbst, als dass er sie präsentiert bekommt. Im Bildungsbereich haben diese Tests großen Einfluss gewonnen und es werden immer wieder neue Test entwickelt und publiziert.

Doch sind diese Tests überhaupt aussagekräftig? Liegt Ihnen eine wissenschaftliche Evidenz zugrunde? Und sind sie so für den qualitativen Einsatz im Bildungsbereich zu gebrauchen?

Machen wir einen kurzen Abstecher in einen Tagtraum: Idealerweise gäbe es verlässliche, valide Tests, mit denen in kurzer Zeit und auf sehr simplem Niveau, sodass ihn beispielsweise auch Kinder mit wenig Lesekompetenz, Flüchtlinge mit Basis-Sprachkenntnissen oder ältere Menschen mit kognitiven Einschränkungen bewältigen können, Ergebnisse zu erhalten sind, die eine Aussage darüber treffen, wie sich die optimale Informationsaufnahme und -verarbeitung für den Lernenden gestalten lässt, dass er möglichst effektiv lernt.

Nun bestehen eine Vielzahl von Tests, doch zum einen ist der Lernstil, wie oben beschrieben, eine sehr individuelle und subjektive Sache und zum anderen sind Pashler et al. in ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass es leider nur wenige, nicht den wissenschaftlichen Standards entsprechende Untersuchungen von Tests über Lernstile gibt. Es gibt viel Literatur zu diesem Themengebiet, doch nur die wenigste ist auch aussagekräftig. Sie sprechen also den klaren Appell aus, dass es wissenschaftlich fundierte Untersuchungen geben muss, um eine Aussage über die Klassifizierung in Lerntypen und damit die Effektivität des Lernens treffen zu können. Außerdem weisen sie darauf hin, dass es hier Unterschiede zwischen den verschiedenen Disziplinen gibt, es also schwer zu verallgemeinern ist und differenzierte Lösungen geschaffen werden müssen.

Given the capacity of humans to learn, it seems especially important to keep all avenues, options, and aspirations open for our students, our children, and ourselves.“ – Pashler et al.

 

 

Die Idee der Lerntypen und damit der zielorientierten, optimierten Informationsaufnahme und -verarbeitung ist sicherlich mit guten Absichten, besonders in einer Leistungsgesellschaft, wie wir es sind. Leider fehlt es noch an evidenzbasierten Aussagen über die richtige Anwendung von Tests und deren Aussagekraft. Um eine bestmögliche Bildung anbieten zu können, sollte die Bildungswissenschaft diese Lücke schnell schließen. Doch bis dahin sollten wir als Bildungsanbieter versuchen eine Vielzahl von Lernstilen anzubieten, um jeden Lernenden individuell bedienen zu können und so seinen subjektiven Lernpräferenzen zu entsprechen. Wenn man dann den Lernerfolg anhand von Assessments messbar und damit für den Lernenden greifbar machen kann, fällt es vielleicht auch dem Einzelnen leichter herauszufinden, wo seine Präferenzen liegen und wie ihm Lernen am meisten Erfolg bringt.

Ihr arCanum Team

 

Quelle: Pashler, H.; McDaniel, M.; Rohrer, D.; Bjork, R. (2008): Learning Styles – Concepts and Evidence. Psycological Science in the public interest, 9:3.

 

weiterführende Links:

Psychologie heute – Mythos typgerechtes Lernen

Handbuch Lernstrategien, Mandl und Friedrich, via Google Books

 

Bilder: Priscilla Du Preez, Wes Hicks and JESHOOTS.com via Unsplash

 

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Weiterbildung im digitalen Zeitalter – Monitor digitale Bildung

Wir haben uns schon einigen Aspekten des digitalen Lernens gewidmet und betrachtet welche Vor- und Nachteile der Wandel durch die digitalen Medien in der Bildung bringt und wo Potentiale liegen, die ausgeschöpft werden können.

Interessante Fragen in diesem Zusammenhang sind, ob Digitalisierung zu mehr Chancengleichheit beiträgt. Oder ist es sogar gegenteilig und soziale Unterschiede vergrößern sich? Diesen Fragen hat sich unter anderem die groß angelegte Studie der Bertelsmann Stiftung, der Monitor digitaler Bildung, gewidmet. Eine repräsentative, empirische Datenbasis sorgt für einen Überblick zum aktuellen Stand der Themen des digitalen Lernens in allen Bildungssektoren.

Die Kernfrage dieser empirischen Arbeit ist zum einen, ob digitale Technologien in der Lage sind das Lernen zu verbessern und neue Impulse für didaktische Konzepte zu geben. Zum anderen stellt sich die Frage, ob digitales Lernen den Zugang zum Bildungssektor erhöhen, beziehungsweise insbesondere für benachteiligte Lerner verbessern kann, weil regionale Hürden über die Möglichkeiten des Internets reduziert werden können. Des Weiteren wird betrachtet welche Unterstützung Lehrkräfte benötigen, um digitale Medien sinnvoll und zielgerichtet einsetzen zu können. Welche Kompetenzen sind hierfür notwendig? Welche Ausstattung braucht man für digitalen Unterricht? Und wie gehen Lehrkräfte damit um?

Die Ergebnisse zeigen, dass digitales Lernen für die Hälfte der Bevölkerung bereits ein integraler Bestandteil ihres Alltags ist. Ein kurzes Youtube Video und man lernt, wie man handwerklich geschickt ein Do-it-yourself-Projekt oder eine Flechtfrisur umsetzt. Nachschlagewerke und Lernvideos helfen bei den Hausaufgaben, Tanztutorials lassen die vergessenen

 

Tanzschritte wiederholen. Fitnessapps, Rezepte per SMS, Karteikarten auf dem Handy und schon nutzen wir digitale Medien, um unseren Wissenschatz zu erweitern. Lernen findet also situativ in unserem alltäglichen Leben und zumeist von Zuhause über das Internet statt. Kurze problem- und handlungsorientierte Angebote ermöglichen es, selbstorganisiert und flexibel, also mit größtmöglicher Freiheit zu lernen.

 

Themen und Kursinhalte werden dabei problemorientiert gesucht und ausgewählt, es wird also danach entschieden, was in der aktuellen Situation benötigt wird oder von Interesse ist. Dadurch sind Webportale wie Google, Youtube und Wikipedia Spitzenreiter, wenn es um schnelle Informationsbeschaffung geht, die uns befähigt unser aktuelles Problem durch Lernen neuer Fähigkeiten zu lösen. Online Anbieter hingegen werden weniger präsent wahrgenommen, da die Relevanz im Alltag sehr niedrig ist. Beispielsweise wird das umfangreiche Lernportal Massive Open Online Courses (kurz MOOC) nur von etwa 1% genutzt, obwohl es eine Vielzahl von Themen mit hochwertigen Medien abdeckt.

Interessant ist auch zu betrachten, wer die Nutzer von digitalen Lernangeboten sind. Auffällig ist hierbei, dass nur etwa 30% der Nicht-Berufstätigen, beziehungsweise formal geringer Gebildeten digitale Medien zum Wissenserwerb nutzen, während bereits knapp 60% der Erwerbstätigen und Akademiker diese Möglichkeit des Lernens für sich entdeckt haben.

Bei all den Fragen zu den Chancen des digitalen Lernens für die Lernenden, ist es ebenso wichtig den Fokus auf die Lehrenden zu richten. Diese sind der Meinung, dass es die Chance birgt leistungsstarke Teilnehmer weiter zu fördern und selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen. Die große Mehrheit der befragten Lehrer gibt an digitale Medien im Unterricht zu nutzen. Dabei landet die klassische PowerPoint Präsentation auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Fachliteratur und Online Texten zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und Videos zur Veranschaulichung im Unterricht. Doch die Potentiale der digitalen Gestaltung des Unterrichts sind nach Aussage der Berthelsmann Stiftung damit noch nicht ausgeschöpft. Es fehle an entsprechenden Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrpersonal und das sei am wenigsten positiv zu bewerten. Hier kann unterschieden werden zwischen privat-kommerziellen Anbietern und Freiberuflichen, die deutlich aktiver im Umgang mit digitalen Lernmethoden und -mitteln sind, im Vergleich zu öffentlichen Institutionen oder der Volkshochschule. Grundsätzlich betrachten Lehrende das Thema des digitalen Lernens als strategisch relevant und bemessen dem einen hohen Stellenwert.

Abschließend noch ein Blick auf die Weiterbildungsanbieter, die strategischen und operativen Herausforderungen gegenüber stehen. Grundsätzlich sind digitale Lernformen motivierend für die Teilnehmer und lassen die Attraktivität des Anbieters steigen. Lernende können individueller gefördert werden und die Zugänglichkeit, insbesondere im ländlichen Raum ist besser, als bei traditionellen Lernformen. Private Institute sind dabei besser ausgestattet als öffentliche, was auf die digitale Strategie zurückzuführen ist. Eine Einrichtung der Privatwirtschaft ist stärker auf Technologien ausgerichtet. Interessant ist jedoch, dass kleinere Einrichtungen in der Ausstattung der besser abschneiden, da die strategisch-geschäftliche Zielsetzung und auch die Finanzieung besser auf eine aktuelle und gute Ausstattung auszurichten ist. So ist es beispielsweise eine große Herausforderung für ein großes Wirtschaftsunternehmen 700 Mitarbeiter mit Tablets und den dazugehörigen Lizenzen im Corporate Design auszustatten. Doch auch die Frage der richtigen Ausstattung muss gestellt werden. Was wird für digitales Lernen in den Einrichtungen benötigt? Momentan besteht die medientechnische Ausstattung meist aus einer typischen Konferenzraumausstattung: Beamer, stationärer Computer, Overheadprojektor. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass knapp die Hälfte der Anbieter bereits Lern- und Dateiplattformen, sowie Lernmanagementsysteme zum Austausch und für organisatorische Prozesse nutzen. White Boards und mobile Geräte, wie beispielsweise Tablets, sind in wenigen Einrichtungen vorhanden.

 

Sollten Sie Interesse am Thema des digitalen Lernens sein und sich auch für die neurobiologischen Abläufe im Gehirn durch diese neue Form des Lernens begeistern, sind Sie herzlich eingeladen an unserem Neuroforum teilzunehmen (https://www.xing.com/events/lernen-digitalen-wandel-neurobiologie-hr-1922656).

Ihr arCanum Team

Quelle: Dr. Ulrich Schmid, Dr. Lutz Goertz, Dr. Julia Behrens (2017): Monitor Digitale Bildung, 4 Die Weiterbildung im digitalen Zeitalter; http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/monitor-digitale-bildung-13/

Bilder: Niketh Vellanki, Josefa n’Diaz und NEONBrand via Unsplash

 

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Fremdsprachendidaktik betrachtet

Fremdsprachendidaktik ist bis heute ein von seinen Bezugswissenschaften stark beeinflusstes Forschungsfeld. Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche didaktische Ansätze entwickelt, die sich gegenseitig ergänzt, widersprochen und weiterentwickelt haben. Das aktuelle Modell in der Fremdsprachendidaktik ist der Konstruktivismus.

Beachtlich bei der Entstehung dieses Modells ist, dass die Grundannahmen und die ersten Ideen, aus einer Bewegung von Pädagogen und Didaktikern hervorgeht. Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen, die von der Wissenschaft entwickelt und dann in die Praxis weitergegeben werden, ohne dass ein wirklicher Übertrag stattgefunden hat, was oftmals zu Hürden in der Umsetzung führt.

Der Weg des Konstruktivismus führt von der Praxis zur Theorie. Durch die Anwendung, beispielsweise einer Sprache, sollen sich die theoretischen Hintergründe, wie Grammatik oder Satzbau für den Lernenden ergeben und verständlich werden. Im Schulunterricht wird dieses Prinzip in sogenannten lernautonomen Klassenzimmern schon von verschiedenen europäischen Ländern gelebt. Die Grundannahme ist hierbei, dass Wissen sich nicht einfach von einer Person (sprich dem Lehrer) auf eine andere (den Lernenden) übertragen lässt. Das widerspricht unserem oft praktizierten Prinzip des Frontalunterrichts. Viel mehr geht man davon aus, dass Wissen vom Lernenden konstruiert wird, in dem Vorerfahrungen und der bestehende Wissensstand zur Hilfe genommen werden, um das neue Wissen darin einzuordnen und integrieren zu können. Damit liegt der Prozess des Wissenserwerbs komplett beim Lernenden selbst, indem er sich eine eigene Realität seines Wissens konstruiert. Bildlich beschrieben könnte man sich vorstellen, dass der Lernende bereits ein kleines Haus besitzt, in dem es schon allerhand Ausstattung und Ausbau gibt, also der aktuelle Wissensstand. Der Hausbesitzer hat schon einige Male handwerklich an seinem Haus gearbeitet und weiß mittlerweile zum Beispiel, wie ein Bild an der Wand aufzuhängen ist, das sind seine Vorerfahrungen. Nun möchte er jedoch eine Küchenzeile in sein Haus bauen. Neues Wissen bahnt sich an. Der Lernende weiß schon, wie er mit entsprechendem Werkzeug umzugehen hat und kann sich mit Hilfe von Bauanleitungen und Erfahrungen Anderer aneignen, wie eine Küchenzeile zu bauen ist. Wenn sie fertig ist, hat der Lernende erfolgreich etwas Neues in seinem Haus integriert, das ihm wiederum für den Bau eines Wintergartens oder eines Kamins hilfreich sein könnte.

Lernautonomie ist ein pädagogisches Konzept, das jedoch auch im Hinblick auf ein Fremdsprachentraining interessant ist. Die Idee ist dem Lernenden möglichst viel Selbstständigkeit zu vermitteln, sodass er sein Lernen selbst gestalten kann. Dazu gehört es sich individuelle Lernziele zu setzen, die Lerninhalte und -technik festzulegen, um dieses Ziel zu erreichen und anschließend die Lernergebnisse zu bewerten. Zu Beginn soll der Lehrer noch Hilfestellung leisten, sich aber mehr und mehr zurück ziehen und die Selbstständigkeit des Schülers fördern. Im traditionellen Modell werden Lerninhalte oft von außen gegeben, hierin liegt ein großer Unterschied zum konstruktivistischen Modell, wo die Lernenden sich authentisches Material wählen sollen und diese Auswahl begründen können. Damit ist beispielsweise ein zentrales Lehrmittel, wie ein bestimmtes Buch, nicht mehr notwendig und man bedient sich bei Tageszeitungen oder Podcasts, die authentisches Material im Fremdsprachenunterricht und so eine besondere Relevanz darstellen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Evaluation. Da die Bewertung des Lernergebnisses von außen nicht gegeben ist, muss der Lernende eine Fähigkeit der Selbstbewertung entwickelt, die ihm eine Evaluation des Lernprozesses ermöglicht.

Ein Lernmodell beschreibt Lernen als drei komplexe Operationen, die es zu einer aktiven und vom Lernenden selbst gesteuerten Tätigkeit machen. Somit sind diese Prozesse nicht von außen einsehbar oder beeinflussbar. Dieser Prozess besteht aus den drei Operationen Wissensaufnahme, Restrukturierung und Integration des Wissens, ähnlich wie sie oben auch schon beschrieben wurden. Relevante Aspekte dieser Lerntheorie sind dabei, dass die Welt erkannt und verstanden wird, indem eine Interaktion zwischen Wissensbeständen und Umweltstimuli stattfindet. Dadurch finden emergente Prozesse der Wissenskonstruktion statt und im Gegensatz zur traditionellen Lerntheorie unterscheiden sich besonders die Lernziele beispielsweise beim Erwerb einer neuen Sprache: diese sollen ausgerichtet sein auf die Fähigkeit, Sprache in allen Bereichen zu nutzen und eine angemessene und effektive Kommunikation zu ermöglichen.

Kommunikative Kompetenzen und mündlichen Handlungsfähigkeit sind das oberste Ziel. So sollen die unterschiedlichen Lern- und Arbeitstechniken von den Schülern erprobt und ihre individuell passende Methode gefunden werden. Diese wird meist nach Relevanz und Effizienz ausgewählt und stellt eine Schlüsselfunktion zur Entwicklung von Selbstständigkeit im Lernprozess, aber auch später im Sprachgebrauch dar.

Fremdsprachendidaktik ist also ein breites und spannendes Feld, auch in Kombination mit Lernpsychologie, Lernmodellen und -techniken und verschiedenen Unterrichtsansätzen. Bestimmt sind nicht alle Aspekte auf alle Beteiligten zu übertragen, doch um im Konstruktivismus zu bleiben: jeder sollte sich den Weg auswählen, der der persönlichen Entwicklung entspricht, egal ob als Lernender oder Lehrender. So lassen sich Lernerfolge in vielfältiger Weise generieren.

 

Quelle: Wolff, Dieter (2002): Fremdsprachenlernen als Konstruktion: Einige Anmerkungen zu einem viel diskutierten neuen Ansatz in der Fremdsprachendidaktik; http://babylonia.ch/fileadmin/user_upload/documents/2002-4/wolffint.pdf

weiterführende Links: 

Lernpsychologie: Lerntheorien

Goethe Institut

Gevestor, Lerntheorien im Überblick

Bilder:  João Silas, John Schnobrich und  David Kennedy via Unsplash

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Spielend Lernen – didaktische Lernspiele

Spiele sind seit jeher Bestandteil menschlicher Kultur. Täglich kommen wir mit Spielen aller Art in Kontakt: auf dem Smartphone in der Ubahn, beim Fußballtraining, mit den eigenen Kindern und ganz klassisch auf Spieleabenden mit Freunden, wo die großen Brettspiele ausgepackt werden. Im Gegensatz zum Ernst hat das Spiel keine lebenswichtigen Konsequenzen und bietet so die Möglichkeit sich in einem geschützten, geregeltem Rahmen Auszuprobieren, wobei Fehler und Wiederholung ausdrücklich erlaubt sind.

Betrachten wir kurz den Alltag unserer Jüngsten: die meiste Zeit des Tages verbringen sie spielend. Dabei nutzen sie alle Sinne und probieren sich aus. Mal wird das Einkaufen nachgestellt, mal die Situation beim Arzt und ganz nebenbei entwickeln sie so Kompetenzen, die sie im Laufe ihres Lebens noch oft brauchen werden. Geschult werden Kommunikation und Interaktion; der Umgang mit anderen, aber auch mit den eigenen Emotionen und Gedanken und der Möglichkeit diese zu äußern. Grenzen werden ausgetestet und das alles im geschützten Rahmen, wo noch keine lebenswichtigen Entscheidungen getroffen werden müssen. Unbewusst generieren sich die Kinder so positive Emotionen und verbessern ganz von alleine ihre Lernsituation.

Lernen geschieht über verschiedene Lernkanäle: Sehen, Hören, Sprechen und Bewegung sind die wichtigsten, wenn es um nachhaltigen Lernerfolg und, speziell wie bei uns, um Sprachgebrauch geht. Daher haben wir das Spiel als spezifische Lernübung in unsere Trainingsmethodik aufgenommen. Hierbei geht es weniger um den Erwerb neuer Fähigkeiten, als vielmehr um die Festigung und Anwendung des Erlernten.

Lernspiele übernehmen meist die Regeln gängiger Gesellschaftsspiele, was die Durchführung erleichtert, da die Regeln schnell erklärt und verstanden sind. Der große Trainingsnutzen liegt dann bei der Handlungsbezogenheit, der Interaktion und der Variabilität der Trainingsinhalte. Unser kartenbasiertes Material ist für die verschiedensten inhaltlichen Themen ausgerichtet und soll genau diesen Trainingsnutzen fördern.

Ein Beispiel für ein von uns entwickeltem Lernspiel ist “Ausreden”. Diese Mischung aus Karten und Würfelspiel ist bereits für fortgeschrittenere Stufen im Deutschunterricht entwickelt. Reihum darf jeder Teilnehmer eine Karte ziehen, auf der eine Situation abgebildet oder beschrieben ist. Der Teilnehmer soll sich jetzt überlegen, aus welchem er diese Situation nicht bestreiten möchte, anschließend würfelt er. Die gewürfelte Augenzahl gibt ihm dann vor, welche grammatikalische Struktur er verwenden soll, um sich den Mitspielern mitzuteilen. Das Spiel kombiniert also eine Grammatik-Übung mit der Konversationsübung, wodurch die Teilnehmer gleich ins Handeln und Gespräch kommen.

Wir haben mittlerweile einen großen Material- und Erfahrungsschatz im Umgang mit speziellem Kursmaterial und Lernspielen. Sollten Sie Interesse oder Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns!

Ihr arCanum Team