Das arCanum Trainingskonzept
mit strukturierter Didaktik zum raschen Lernerfolg

Wenn es wie, bei arCanum, um das Lehren und Lernen von Fremdsprachen geht, kommt man um die Begriffe „Didaktik“ sowie „Lern- und Unterrichtskonzepte“ nicht umhin. Darum möchten wir hier und heute einige wertvolle Einblicke über die Lehr-Methoden, die unsere arCanum Sprachtrainer einsetzen, liefern. Wie zum Beispiel das Lernen durch gamifizierte Ansätze interessant und motivierend gestaltet werden kann und weshalb Teilnehmer von unserem Trainingskonzept profitieren.­­­­
­­­­­
Was genau versteht man eigentlich unter Didaktik?
Didaktik ist das Fremdwort für die Wissenschaft vom lernwirksamen Lehren und damit ein zentraler Begriff in der Erwachsenenpädagogik. Sich mit Didaktik in der Praxis zu beschäftigen bedeutet, sich mit dem Prozess des Lehrens und Lernens auseinanderzusetzen. Um ein erfolgreiches Training für Ihre Teilnehmer daraus zu machen, geht es um folgende Faktoren: Die Bestimmung der Zielgruppe und ihres Bedarfs mit daraus folgender die Festlegung der Lerninhalte und des Lernziels. Wiederum darauf aufbauend die Auswahl der passenden Lernmethoden und Unterrichtsmaterialien sowie ganz wichtig die Evaluation  und die Reflexion. Es reicht nicht aus, einfach nur Fachwissen oder Informationen zur Verfügung zu stellen. Genau aus diesem Grund nehmen wir die didaktische Gestaltung unserer Sprachkurse schon immer sehr ernst und planen diese genau:


 

Das arCanum Trainingskonzept
Im ersten Schritt wird mit unserem Einstufungstest das Sprachniveau festgelegt und parallel dazu, der Bedarf und die konkreten Verwendungs-situationen abgefragt. Gleich in der ersten Kursstunde führt der Trainer eine speziell entwickelte Bedarfsanalyse durch, um den Fokus des Kurses zu setzen und individuelle Lernziele gemeinsam zu definieren.

Besonderes Augenmerk legen wir darauf, dass in unseren Sprachkursen wirklich alle Lernkanäle angesprochen werden.

Lernen durch Hören – auditiv
Lernen durch Sehen – visuell
Lernen durch Gespräche – kommunikativ
Lernen durch Bewegung – motorisch

Zum einen wird so allen Lerntypen die Möglichkeit geboten, auf ihre bevorzugte und sehr individuelle Weise, die Fremdsprache zu lernen. Zum anderen haben wissenschaftliche Studien bereits mehrfach bewiesen, dass unter Einbezug aller Lernkanäle die Merkfähigkeit am größten ist.
 arCanum Unterrichtsmaterial
Da wir wissen, wie der Bedarf unterschiedlicher Teilnehmer variieren kann, setzen wir eben nicht ausschließlich auf vereinheitlichte Kursbücher, die natürlich nie in der Lage sind, auf die jeweils individuellen Bedürfnisse der Lerner einzugehen. Maßgeschneiderte Sprachkurse erhalten die Teilnehmer durch die Erstellung eigener Unterrichtsmaterialien. Daher entwickelt arCanum  schon seit Jahren und inbsesondere auch für das Online-Training im Virtual Classroom eigene Lehrmaterialien, wie z.B. Karten, Texte, Spiele, Mind Maps, die interaktiv im Unterricht angewendet werden. Alle, eigens von uns entwickelten Materialien sind sprachlich auf verschiedene (Business)-Themen und Niveaustufen abgestimmt und ermöglichen so einen abwechslungsreichen Unterricht, der wirklich etwas bringt.­­

Die Mischung macht’s
Unser Motto, nur ein abwechslungsreicher  Unterricht ist ein guter, nachhaltiger und didaktisch wertvoller Unterricht – es soll niemals langweilig werden und inhaltlich immer genau die Business-Themen der Teilnehmer treffen. Anhand unterschiedlicher Materialien, Worksheets, Karten, etc. werden Grammatik und Vokabular spielerisch und jederzeit mit Praxisbezug vermittelt. Das Training ist keine graue Theorie, denn es basiert auf echten Situationen und wir gehen gern auf konkrete Beispiele ein, um ganz individuell weiterzuhelfen. 

Wiederholung als Prinzip
Durch regelmäßige Wiederholungseinheiten und und falls gewünscht, einem Test am Ende eines Kurses wird der Lernfortschritt sicher gestellt. Das ist das A und O, um kontinuierlich Wortschatz, Grammatikkenntnisse und die Sprechfähigkeit  aufzubauen.

Einsatz neuester Technik
Wir bleiben up-to-date. Wir setzen die neuesten Lerntechnologien ein, um Ihnen ein qualitativ hochwertiges Lernerlebnis zu ermöglichen. Beispielsweise halten wir unseren Online- Präsenzunterricht nicht über irgendein Video-konferenztool ab, sondern über EducateOnline, ein extra zum Lehren und Lernen entwickeltes virtuelles Klassenzimmer, das einen interaktiven Unterricht  ermöglicht.

Ihr Mehrwert
Durch konsequent und strukturiert angewendete Didaktik schaffen wir eine angenehme und erfolgreiche Lernumgebung, die inspiriert, motiviert und zu rasch spürbaren Spracherfolgen führt. Probieren Sie es aus!

Ihre
arCanum Akademie

Fertige Sprachangebote versus individuelles Material

Wie lernt man eigentlich am besten eine Fremdsprache? Kauft man einfach ein Kursbuch und arbeitet alleine oder zusammen mit einem Sprachtrainer Kapitel für Kapitel ab? Lädt man sich eine App aufs Handy, um dort vorgefertigte Übungen zu machen und Vokabeln zu lernen und zu wiederholen? Oder könnte man nicht auch Spiele, Videos, Zeitschriften und eigenes Arbeitsmaterial benutzen?

Meist sind wir doch gewohnt, Lerninhalte auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. Das heißt in schriftlicher Form mit Aufgaben, Übungen. Formeln, etc. Ganz am Anfang unserer „Lernkarriere“ steht das Schulbuch, das wohl kaum jemand hinterfragt und auch in der Universität ist der Unmut häufig groß, wenn es kein, die Vorlesung begleitendes Skript, gibt. Doch was wäre, wenn wir die unzähligen Möglichkeiten wirklich nutzen würden, die uns beim Sprachen lernen zur Verfügung stehen. Sprache ist überall, unser ganzes Leben besteht aus Sprache, warum uns also hier Grenzen setzen wo keine sind und nicht aus dem Vollen schöpfen?! Anders als bei mathematischen Formeln spricht beim Sprachen Lernen nichts dagegen, alle nur denkbaren Inhalte zu nutzen und es bedarf keiner zu engen Vorgaben. Denn mit Spaß lernen ist möglich, spielerisch Vokabeln lernen mit Gesprächen über Hobbies oder beim Lesen von Artikeln, die den eigenen Interessen entsprechen ist sicherlich viel effektiver als Vokabellisten zu pauken.

Eigene Inhalte und Lernmaterialien im Vergleich zu vorgefertigten Lern- und Lehrmaterialien:
Unter einem fertigen Sprachangebot verstehen wir jede Art von einheitlichen, kommerziellen Produkten. Mit diesen Büchern, Apps oder Kursen lernt man mit vorgefertigten Inhalten die gewählte Sprache. Man kann gleich und sofort loslernen und hat eine bewährte didaktische Struktur, dennoch können die Inhalte nie auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sein. Wir von der arCanum Akademie sind überzeugt, dass man mit eigenen Inhalten, die den Lerner interessieren, die für ihn wirklich von Belang sind und die auf die individuellen geschäftlichen oder auch privaten Bedürfnisse zugeschnitten sind, wesentlich schneller und effektiver lernt. Der Spaß, den das Lernen der Fremdsprache bringt, ist dabei auch nicht zu vernachlässigen, denn mit Spaß geht alles leichter. Neben eigens entwickelten Unterrichtsmaterialien stellen z.B. tagesaktuelle Texte und Auszüge aus Onlinemedien und Publikationen zum einen, einen direkten Bezug von der Sprache zum Alltag der Lerner her und zum anderen ist es eine Möglichkeit auch die Kultur hinter der Sprache kennenzulernen, indem man sich beispielsweise mit aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt.

Wie auch immer Ihre Entscheidung für Ihr persönliches Lernen ausfällt, klassisch mit vorgefertigtem Material, komplett individualisiert und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten, oder auch eine wunderbare Mischung aus beidem, nach dem Motto alles zu seiner Zeit, wir sind in jedem Fall gerne für Sie da!

Ihr arCanum Team

 

weiterführende Links:

Trainingskonzept der arCanum


https://www.linguatv.com/#framework

Spielend Lernen – didaktische Lernspiele

 

Photo by Josh Felise on Unsplash

Lernen im Schlaf – Traum oder Wirklichkeit?

Wissenschaftler aus der Gehirnforschung untersuchen wie der Schlaf unser Gedächtnis und unser Lernverhalten beeinflusst. Schlafend Vokabeln pauken, festigen und nicht mehr vergessen, wäre das nicht toll?
Klar ist, das Wort Nachtruhe gilt nicht für unser Gehirn. Denn während wir schlafen arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren. Alles was wir tagsüber erlebt und gelernt haben wird verarbeitet, einiges gerät in Vergessenheit anderes wird intensiviert und kann ins Langzeitgedächtnis wandern. Neue Erfahrungen und neu Gelerntes bleibt zunächst aber recht instabil.
Der Schlafforscher Jan Born von der Universität Tübingen hat folgenden Versuch mit Studenten durchgeführt mit einem eigentlich recht erfreulichen Ergebnis:
Studenten, die eine Fremdsprache lernten, wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen lernten die gleichen Wortpaare mit der Ankündigung, dass diese am nächsten Tag abgefragt würden. Die eine Gruppe durfte danach schlafen, die andere nicht. Das Ergebnis, die ausgeruhte Gruppe hatte die gelernten Vokabeln deutlich besser intus als die unausgeschlafenen Studenten. Noch interessanter wird es, wenn wir den gleichen Test nochmals machen, ohne die Ankündigung, dass die Vokabeln abgefragt werden, dann nämlich konnten sich beide Gruppen gleich schlecht an das Gelernte erinnern. Das führt zu der Erkenntnis, dass unser Gehirn recht genau auswählt, welche Informationen im Schlaf vergessen werden und welche verstärkt werden.
Die Frage aller Fragen ist nun, können wir Menschen in den Prozess unseres Gehirns eingreifen um zu steuern, was wir in Erinnerung behalten wollen und was nicht? Kann ich mein Gehirn gezielt dazu anregen am Tag Gelerntes im Schlaf zu vertiefen zu festigen und nicht mehr zu vergessen?
In einem weiteren Experiment testete Jan Born genau das. Die Teilnehmer lernten anhand eines Memoryspiels die Position verdeckter Bilder. Sie rochen dabei öfter Rosenduft. Wenn genau dieser Rosenduft im Schlaf in die Nasen der Teilnehmer stieg konnten sich diese Probanden am nächsten Morgen besser an die gelernten Bilder und Positionen erinnern. Die Erkenntnis dieses Versuchs lautet: ja, es ist möglich das Gehirn gezielt dazu zu bringen, ausgewählte Inhalte zu aktivieren.
Nachts tatsächlich neue Vokabeln lernen zu können scheint eher unwahrscheinlich, denn es muss immer eine Gedächtnisspur da sein, die wir verstärken können. Und noch nicht Gelerntes zu verstärken funktioniert natürlich nicht. Aber bereits gehörte und gelernte Inhalte zu reaktivieren ist eine gute Methode das Vergessen zu verlangsamen und das ganz bewusst. Das heißt, Lernen im Schlaf wird wahrscheinlich ein Traum bleiben – das Festigen des Gedächtnisses könnte aber durchaus gelingen!

Ihr arCanum Team

Weiterführende Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Born

Photo by bruce mars on Unsplash

Mythen und Wahrheiten über Online-Trainings

Online liegt im Trend! Heutzutage gibt es fast nichts mehr was nicht als Online-Training, -Kurs oder -Tutorial angeboten würde. Ganz klassisch werden Fremdsprachen- oder Computerkurse online angeboten, es gibt fast keine Weiterbildung die nicht auch online stattfinden könnte, ja sogar Tanzen soll man neuerdings online lernen können. Ganz klar, online lernen ist modern, praktisch und finden viele toll! Allein das Wort Online-Training löst Assoziationen aus, wie:
„Lernen wann man will“. „Lernen wo man will“. „Lernen ohne großen Aufwand“, ob das der Realität entspricht oder einfach schöne Mythen sind möchten wir heute mal näher beleuchten.

Mythos 1:
Einen Onlinekurs kann man zwischen Hausarbeit und Fernsehen besuchen

Das funktioniert natürlich nicht! Auch wenn, durch die Ortsunabhängigkeit dieser Lernvariante die Verlockung groß ist, sollte man auch beim Online-Seminar genau die Zeit einkalkulieren, die in der Ausschreibung angegeben und vereinbart worden ist. Auch wenn man sich diese Stunden meist frei einteilen kann, so macht ein Online-Seminar nur dann Sinn, wenn man sich diese Zeit auch wirklich einplant und feste Termine in den Kalender dafür einträgt. Wenn man diese Disziplin aufbringt und sich nicht anderweitig ablenken lässt, dann kann man die Vorzüge von Online-Seminaren in vollen Zügen auskosten.

Mythos 2
Im Online-Training lernt man alleine und es kommt kein Gemeinschaftsgefühl auf

Sicher gibt es solche und solche Kurse, ist aber je nach Trainingsphilosophie auch regulierbar.
Gemeinschaftliches, soziales Lernen ist förderlich für die Entwicklung und den Lernerfolg und dies ist auch in Online-Seminaren sehr gut möglich. Wenn die Gruppen eine feste Einteilung haben mit gemeinsamen Start- und Endtermin ist ein permanenter Austausch sowie Teamaufgaben ebenso gut umsetzbar wie in Face-to-Face Kursen.

Mythos 3
Online-Trainings sind gleichzusetzen mit Selbstlernkursen

Auch das gehört ganz klar in die Kategorie Mythos, denn hier kommt es auf die Aufbereitung und Umsetzung an. Natürlich gibt es die Kategorie Selbstlernkurs. Man bekommt Videos, Texte und Podcasts und dann müssen diese eigenständig und alleine vom Teilnehmer durchgearbeitet werden. Um hier bis zum Ende eines Kurses zu kommen und sein Lernziel zu erreichen braucht man viel Disziplin und Durchhaltevermögen, das hat nicht jeder und Ziele rücken wieder in weiter Ferne…. Daher ist eine individuelle und ständige Betreuung durch die Trainer und eine didaktisch sinnvolle Taktung der Inhalte sehr wichtig. Austausch, Begleitung, Feedback-Geben… all das sind Kennzeichen von guten Online-Seminaren. Und dann hat ein Online-Seminar rein gar nichts mit einem Selbstlernkurs zu tun!
Ihre
arCanum Akademie

 

Links:

https://www.arcanum.de/online-praesenztraining

Photo by rawpixel on Unsplash

Erwachsenenbildung mit Methode

Wenn man sich mit der Frage befasst welche Unterrichtsmethoden es eigentlich in der Erwachsenenbildung gibt, ist das Feld der Antworten breit und recht undefiniert.
Auch der Begriff „Methodik“ kann unterschiedlich interpretiert werden. Die einen beziehen sich auf den reinen Lern- und Lehrprozess, andere verstehen darunter die Gesamtheit, also auch die Lernumgebung, den Lernort, die Sitzordnung, die Zeiten zu denen gelernt wird und die benutzten Medien.
Im Großen und Ganzen kann man beim Unterrichten zwei Methoden unterscheiden. Den Frontalunterricht inklusive der Präsentation und den offenen Unterricht.
Frontale Unterrichtsformen wie das Vormachen, Vorzeigen, Vortragen haben eine lange Tradition. Wenn man Jahrhunderte zurückdenkt, um die Entstehung des Frontalunterrichts zu verstehen, dann ist klar, im Abendland ist hier insbesondere die Predigt maßgebend gewesen, die eine kommunikative Einbahnstraße mit strikter Hierarchie darstellte. „Wahrheiten“ wurden hier nicht diskutiert, sondern verkündet. Klar also, dass in unserer heutigen offenen, modernen und demokratischen Zeit, dem Frontalunterricht ein eher negatives Image anlastet. Hinzu kommt, dass auch neueste Untersuchungen zeigen, wenn der Frontalunterricht als eine vorherrschende Unterrichtsmethode eingesetzt wurde, dann sind die Lernergebnisse für die meisten Lerner überwiegend als unzureichend einzuschätzen.
In unserer modernen Zeit stehen wir dem offenen Unterricht wesentlich freundlicher gegenüber. Auch wenn es keine genaue Definition für offenen Unterricht gibt, wird die Abgrenzung zum Frontalunterricht vor allem durch die hohe Schüleraktivität und die zurückgenommene Lehreraktivität sichtbar. Das methodische Grundprinzip des offenen Unterrichts ist das entdeckende, problemlösende, handlungsorientierte und selbstverantwortete Lernen. Eine Lehrkraft oder ein Trainer hat heute also die Aufgabe ein konstruktives Lernumfeld zu schaffen, das die Lernenden befähigt das erworbene Wissen auch im wahren Leben anzuwenden. Am effektivsten gelingt dies mit abwechslungsreichen Aufgaben, in denen die unterschiedlichen Lerntypen berücksichtigt werden, Spaß machen und alle Sinne ansprechen. Das kann eine Diskussion, eine Projektarbeit oder eine Freiarbeit sein. Und wenn auch im offenen Unterricht die Konzentration mal nachlässt, sollte man offen für ein bisschen Bewegung sein. Den neuesten Ergebnissen der Hirnforschung zufolge fördern schon kurze Sequenzen Bewegung die Konzentration.

Ihr arCanum Team

Erwachsenenbildung – welcher Lehrstil ist am effektivsten?

Ein altes deutsches Sprichwort sagt: „zum Lernen ist niemand zu alt“.
Schöne Worte und irgendwie auch beruhigend, aber was heißt das konkret für den Unterricht in der Erwachsenenbildung? Erwachsene, die etwas Neues lernen wollen oder müssen gibt es genug. Denn spätestens wenn es darum geht, eine neue Fremdsprache zu lernen oder zu verbessern, einen Computerkurs zu besuchen, eine Umschulung zu machen oder auch nur eine Bildungsreise zu unternehmen, immer geht es ums Lernen.

Lange Zeit war man der Meinung, dass anders als bei Kindern und Jugendlichen, es in der Pädagogik für Erwachsene ausreichend ist, wenn der Lehrende einfach nur Experte auf seinem Gebiet ist, sein Wissen weitergeben kann und Fragen korrekt beantwortet.

Dennoch, die Frage, was guten Unterricht ausmacht, beschäftigt Lehrpersonen und Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Durch die verschiedensten empirischen Studien wird versucht, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie der Lernerfolg beeinflusst werden kann. Kaum einer Studie wurde in den letzten Jahren eine solche Aufmerksamkeit zuteil wie der sogenannten »Hattie-Studie«. Im Jahr 2009 veröffentlichte der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie die Monografie »Visible Learning« (Lernen sichtbar machen). Dabei geht es um die übergeordnete Frage, welche Merkmale für das aktive Lernen besonders relevant sind. Eine zentrale Erkenntnis der Hattie-Studie ist: „The teacher makes the difference“.
Versucht man das kurz zusammenzufassen könnte man das Lehrverständnis als menschliches Lehren bezeichnen bei dem die folgenden 3 Punkte die wichtigste Rolle spielen:

– eine strukturierte, klare und kompetente Unterrichtsführung „
– ein unterstützendes, fürsorgliches und engagiertes Verhalten des Trainers
– eine kognitive Aktivierung, d.h. der Trainer fördert nachhaltige Lernprozesse durch geschickt
gewählte Aufgaben und einen freundlichen und offenen Umgang mit Fehlern

Laut Hattie ist die absolute Perfektion, „wenn Lehrer das Lernen durch die Augen ihrer Schüler sehen und wenn Lernende sich selbst als ihre eigenen Lehrpersonen sehen.“

Welche Methoden nun genau für einen solch effektiven Unterrichtsstil benutzt werden sollten sagt Hattie nicht. Dazu werden wir in folgenden Artikeln die Möglichkeit haben Unterrichtsmethoden zu beleuchten. Dennoch ist sicherlich für alle Lernenden gut nachvollziehbar, dass eine gute Stimmung, helfen und geholfen werden und manchmal auch ein Quäntchen Humor, ganzheitliches Lernen ausmacht und der Spaß dabei nicht zu kurz kommen sollte – und das egal in welchem Alter!

Ihr arCanum Team

weiterführender Link: http://www.visiblelearning.de/

Bild:Rod Long via Unsplash

Lernmaterial bei der arCanum

Als Anbieter für Fremdsprachentrainings und Sprachkurse, insbesondere für Firmen, ist es uns wichtig, dass das Erlernen einer Fremdsprache möglichst effektiv geschieht. Das spart nicht nur Ressourcen in Form von Zeit, die die Mitarbeiter für ihren Job aufbringen sollen, statt Vokabeln zu pauken und Geld, das in Firmen gut investiert sein will, sondern fördert auch nachhaltiges Lernen und damit den Spaß an der Fremdsprache.

 

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, verfolgen wir mit unserer Trainingsmethodik einen Ansatz, der möglichst viele Menschen in ihren unterschiedlichen Lernkanälen anspricht. Alle unsere Materialien sind darauf ausgelegt, dass ein bunter Mix zusammen kommt und jeder Teilnehmer etwas findet, mit dem er gut lernen kann. Dabei nutzen wir auditive, visuelle, kommunikative und auch motorische Möglichkeiten, um eine Sprache in möglichst großem Umfang zu erfassen.

Uns ist wichtig, dass die Teilnehmer befähigt werden die erlernte Sprache auch direkt zu gebrauchen, also schulen wir dahingehend, dass früh schon Kommunikation in Form von Spielen, Aufgaben und Diskussionen stattfindet. So sind unsere Teilnehmer vergleichsweise schnell in der Lage sich auszudrücken, ohne zuvor Stunden um Stunden mit Grammatik und Vokabellernen verbracht zu haben. Dieser eigene Anspruch lässt sich nicht ausreichend mit bestehendem Lernmaterial abdecken, daher haben wir begonnen unsere Erfahrungen im Sprachentraining zu nutzen unser eigenes Material für die Sprachkurse und Intensivtrainings zu entwickeln.

 

Die arCanum Akademie halt also ein ziemlich einzigartiges kleines Materiallabor: Hier werden Vokabelkarten hergestellt, die die Teilnehmer im Training zu text- und aufgabenspezifischen Übungen heranziehen können. Es werden Spiele entwickelt, die Kommunikation fördern und den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen lassen. Und wir entwickeln spezifisches Material in Abstimmung mit den Unternehmen, die Sprachentrainings für ihre Mitarbeiter bei uns buchen. So können wir genau auf die Situationen eingehen, in denen die Sprache Anwendung finden soll.

All diese Materialen sind nach Sprachniveaus und Themen sortiert, sodass der Trainer passende Karten und Spiele für seine Teilnehmer und entsprechend der Inhalte des Trainings auswählen kann. Außerdem erhält jeder Teilnehmer Audioversionen zu den Vokabeln, um selbstständig seinen Wortschatz zu verbessern, zum Beispiel mit dem suggestopädischen Ansatz.

 

Ergänzend zu unserem großen Materialfundus nutzen wir tagesaktuelle Texte und Auszüge aus Onlinemedien und Publikationen. Das stellt zum einen einen direkten Bezug von der Sprache zum Alltag der Teilnehmer her und andererseits ist es eine Möglichkeit auch die Kultur hinter der Sprache kennenzulernen, indem man sich beispielsweise mit politischen oder gesellschaftlichen Themen auseinander setzt.

Unterstützung bekommen wir im audiovisuellen Bereich von der Onlineplattform LinguaTV, die uns Videos zu verschiedenen Kommunikationssituationen zur Verfügung stellt.

Am Ende eines Kurses stellt der Trainer für jeden Teilnehmer ein individuelles Lern- und Aufgabenpaket zusammen, sodass der Übergang zwischen dem intensiven und betreuten Lernen und dem eigenen, selbstständigen Lernen möglichst fließend geschieht. Jeder Teilnehmer soll die Möglichkeit haben seine Sprachkenntnisse noch weiter zu verbessern, auch ohne Trainerbetreuung.

 

Zugegeben, wir sind etwas stolz auf unser kleines “do it yourself”-Materiallabor!

Wenn Sie also Interesse haben uns und unser Material kennen zu lernen, scheuen Sie sich nicht und nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Vielleicht dürfen wir schon bald Material für Ihr Unternehmen entwickeln und kommen gemeinsam auf neue Ideen.

Ihr arCanum Team

weiterführende Links:

Bildungscontrolling – eine kleine Bilanz

Im europäischen Vergleich wird Bildungscontrolling beispielsweise in den Niederlanden zu 90% und in Deutschland und Österreich zu je 85% als Methode eingesetzt, um eine effektive und effiziente Gestaltung der Bildungsarbeit und damit dem hohen Nutzen dieser darzustellen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (kurz BIBB) hat mit Kollegen aus den Niederlanden und Österreich eine Umfrage bei mittleren und großen Betrieben durchgeführt, um zu betrachten, wie Bildungscontrolling direkt im Unternehmen angewendet wird. Die zentrale Frage war: Welche Maßnahmen und Instrumente werden zur Steuerung der Bildungsarbeit eingesetzt?

Insgesamt war man der Meinung, dass dem Bildungscontrolling in Zukunft ein hoher Stellenwert zuzurechnen ist, dennoch werden aktuell nur in 40-50% Instrumente des Bildungscontrolling als Steuerungselemente heutiger Bildungsarbeit angewendet.

Die meisten Unternehmen nutzen einzelne Elemente der ganzen Bandbreite des Bildungscontrolling, um wertvolle Informationen beispielsweise über die Weiterbildungen der Mitarbeiter zu erhalten. An erster Stelle steht hierbei die systematische Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs, dicht gefolgt von Maßnahmen zur Erfolgskontrolle und Transfersicherung über das Gelernte. Ebenfalls interessant für viele Unternehmen ist die Nutzeneinschätzung nach verschiedenen, subjektiven und objektiven Kriterien und natürlich die Erfassung der Kosten einer Weiterbildungsmaßnahme.

 

Die Ermittlung relevanter Kennzahlen spielt hier eine besonders wichtige Rolle: sowohl von quantitativer Seite, also auch von Seiten der Kosten und dem nachweisbaren Erfolg ist eine aussagekräftige Kennzahl notwendig, um für Transparenz und Vergleichbarkeit zu sorgen. Dabei sollen verschiedenen Abteilungen, Maßnahmen, Unternehmen und Bildungsanbieter verglichen werden können. Doch auch bezüglich des Nutzens lässt sich über eben diese Kennzahlen eine Aussage treffen. Die größte Herausforderung ist also “Die Schaffung größerer Transparenz im Weiterbildungsbereich durch Kennzahlensysteme und die Entwicklung praxistauglicher Instrumente zur Bestimmung des Nutzens betrieblicher Weiterbildung.” (vgl. BIBB, 2002)

Das BIBB hat 2008 eine Studie veröffentlicht, in der Aussage von Unternehmen bezüglich der Durchführung von Bildungscontrolling im eigenen Betrieb verglichen wurden mit Angaben zu einer Befragung des BIBB aus dem Jahre 1997. Ziel war es Entwicklungen im Bereich des Bildungscontrolling in Unternehmen festzuhalten.

Diese Studie zeigt, dass der intensive Einsatz von Controllingmaßnahmen um lediglich 2 Prozentpunkte gestiegen ist. Die Verschiebung wirkt im ersten Moment also nur marginal. Dennoch haben sich einige interessante Veränderungen ergeben, wie sich bei genauerem Betrachten erkennen lässt. Weiterhin setzt jeder zweite Betrieb Bildungscontrolling partiell oder intensiv ein, wobei Großbetriebe eine deutlich häufigere Nutzung des intensiven Bildungscontrollings angeben, als Kleinbetriebe. Diese können einen kontinuierlichen und umfassenden Einsatz kaum leisten, da dafür große personelle und finanzielle Ressourcen notwendig sind. Diese sind im Kleinunternehmen intern nicht verfügbar und können so nur von externen Partner und Anbietern bezogen werden. Die Entwicklungsaufgabe für die Zukunft ist also ein schlankeres, selektiveres und punktuelleres Angebot von Controllingmaßnahmen für den Bildungsbereich anzubieten, das Kleinbetriebe gut integrieren und nutzen können.

Am meisten genutzt von den Unternehmen ist die Erfassung der Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen, wohingegen der Nutzen der Bildungsangebote deutlich seltener subjektiv und objektiv erfasst wird. Wobei das Interesse an einer ausgewogenen Kosten-Nutzen-Bilanz in Kleinbetrieben größer ist, als in Großbetrieben. Hier haben die sogenannten “Happy-Sheets” während und nach einer Bildungsmaßnahme an Beliebtheit gewonnen: in kurzen Fragebögen wird bei den Teilnehmern der persönliche Nutzen, die Zufriedenheit oder einfach Feedback abgefragt. Dennoch wird hier selten Transferleistung des Gelernten in den Arbeitsalltag und Zielerreichung erfragt, beides gerade für die Teilnehmer wichtige Aspekte einer Bildungsmaßnahme und nicht zuletzt für den Anbieter interessant, der seine Angebote durch das Feedback weiter entwickeln kann.

Insgesamt kann also gesagt werden, dass Bildungscontrolling seit 1997 an Verbreitung zugenommen hat und besonders in Großbetrieben zum Einsatz kommt. Bislang wurde es als komplexes, regelmäßiges Vorgehen verstanden, das für Kleinbetriebe schwer umzusetzen ist, daher besteht der Entwicklungs- und Forschungsauftrag, eine praktikable und schlankere Adaption mit Mut zur Lücke zu erstellen, die auch von kleineren Unternehmen gut genutzt werden kann.

 

Ihr arCanum Team 

 

Quellen:

 

Bild: chuttersnap, David Pennington und rawpixel via Unsplash

 

Hinweis zum Haftungsausschluss bezüglich in diesem Text enthaltener Links:

Der Autor erklärt hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verlinkten/verknüpften Seiten hat der Autor keinerlei Einfluss. Deshalb distanziert er sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten /verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für Fremdeinträge in vom Autor eingerichteten Gästebüchern, Diskussionsforen, Linkverzeichnissen, Mailinglisten und in allen anderen Formen von Datenbanken, auf deren Inhalt externe Schreibzugriffe möglich sind. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich verweist.

Unterschiedliche Lerntypen – ein Mythos?

Die Einen machen sich große, bunte Plakate mit mindmaps, die Anderen sprechen sich Lerninhalte selbst vor, hören sich Aufnahmen an oder sehen Videos und die Dritten schreiben sich Karteikarten und lesen alles in Büchern nach. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich mit Lerninhalten auseinander zu setzen und verschiedenste Wege sie kognitiv zu verarbeiten.

Bis heute bestehen mehrere Theorien zu dem Modell der Lerntypen. Man kann sich Bücher dazu kaufen, Tests machen und schon in der Schule versuchen Lehrer und Eltern herauszufinden welcher Lerntyp das Kind ist und wie es wohl am besten versteht.

Grundsätzlich muss man zwischen zwei Dimensionen unterscheiden: der ersten, die abbildet, wie eine Person Informationen wahrnimmt und sammelt. Das kann über die verschiedenen Sinne geschehen, durch praktisches Erfahren oder auch abstraktes Begreifen, in dem man beispielsweise einen Sachverhalt, der nicht greifbar ist, gedanklich durchgeht. Die zweite Dimension reicht vom aktiven Probieren bis hin zur gedanklichen Beobachtung. Der Prozess des Lernens ist, begonnen bei der Informationsaufnahme, also nicht immer sichtbar, was eine Einteilung in Lerntypen natürlich nicht vereinfacht.

Da die Nutzung des Begriffs “Lerntyp” in der Literatur nicht einheitlich ist, wird in vielen Fällen eher von einer “Lernpräferenz” gesprochen. Hier wird nach unterschiedlichen Kriterien der bevorzugten Informationsaufnahme eingeteilt. Beispielsweise nach Sinnesorganen, die bevorzugt genutzt werden, sprich einem auditiven, einem optischen, einem haptischen und einem intellektuellen Typen. Dabei ist aber unbedingt zu beachten, dass festgestellt wurde, dass nicht die Informationsaufnahme, sondern vielmehr die Informationsverarbeitung ausschlaggebend für den Lernprozess sind. Gesprochene Sprache wird beispielsweise ähnlich verarbeitet, die geschriebene Sprache, obwohl sie über zwei unterschiedliche Systeme aufgenommen werden. Wohingegen sich die Verarbeitung von Text und Bild komplett unterschiedlich gestaltet, obwohl beides über das visuelle System aufgenommen wird. Auch die Art und Weise der Sozialform des Lernendens ist eine Lernpräferenz, die betrachtet werden kann: Lernt man lieber in der Gruppe, im Wettbewerb oder alleine?

Es gibt also zahlreiche Modelle und Ansätze Lernpräferenzen zu unterscheiden. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Können Lernprozesse nach Kategorien sortiert werden, um dann entsprechend Inhalte zu präsentieren? Bieten die angebotenen Materialien, Tests und Literaturen eine verlässliche Orientierung?

Harold Pashler, Mark McDaniel, Doug Rohrer und Robert Bjork haben 2008 eine Literaturrecherche zu diesem Thema durchgeführt. 71 unterschiedliche Modelle von Lernstilen haben sie sich dabei angesehen und verglichen.

Sie gehen davon aus, dass sich “Lernstil” individuell auf die Art und Weise des effektivsten Lernens für den Einzelnen bezieht. Demnach ist ein Lerntyp etwas sehr subjektives, denn nur der Lernende selbst kann in erster Linie entscheiden, wie er effektiv lernen möchte. Die bestehenden Assessments, die behaupten, sie können den Lerntyp einer Person feststellen, versuchen also eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Art der Informationsvermittlung die Lernenden bevorzugen und welche mentale und kognitive Aktivität sie am ansprechendsten finden. Beispielsweise könnte ein Schüler angeben, er findet Videos ansprechender als Texte und er erarbeitet sich Inhalte lieber selbst, als dass er sie präsentiert bekommt. Im Bildungsbereich haben diese Tests großen Einfluss gewonnen und es werden immer wieder neue Test entwickelt und publiziert.

Doch sind diese Tests überhaupt aussagekräftig? Liegt Ihnen eine wissenschaftliche Evidenz zugrunde? Und sind sie so für den qualitativen Einsatz im Bildungsbereich zu gebrauchen?

Machen wir einen kurzen Abstecher in einen Tagtraum: Idealerweise gäbe es verlässliche, valide Tests, mit denen in kurzer Zeit und auf sehr simplem Niveau, sodass ihn beispielsweise auch Kinder mit wenig Lesekompetenz, Flüchtlinge mit Basis-Sprachkenntnissen oder ältere Menschen mit kognitiven Einschränkungen bewältigen können, Ergebnisse zu erhalten sind, die eine Aussage darüber treffen, wie sich die optimale Informationsaufnahme und -verarbeitung für den Lernenden gestalten lässt, dass er möglichst effektiv lernt.

Nun bestehen eine Vielzahl von Tests, doch zum einen ist der Lernstil, wie oben beschrieben, eine sehr individuelle und subjektive Sache und zum anderen sind Pashler et al. in ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass es leider nur wenige, nicht den wissenschaftlichen Standards entsprechende Untersuchungen von Tests über Lernstile gibt. Es gibt viel Literatur zu diesem Themengebiet, doch nur die wenigste ist auch aussagekräftig. Sie sprechen also den klaren Appell aus, dass es wissenschaftlich fundierte Untersuchungen geben muss, um eine Aussage über die Klassifizierung in Lerntypen und damit die Effektivität des Lernens treffen zu können. Außerdem weisen sie darauf hin, dass es hier Unterschiede zwischen den verschiedenen Disziplinen gibt, es also schwer zu verallgemeinern ist und differenzierte Lösungen geschaffen werden müssen.

Given the capacity of humans to learn, it seems especially important to keep all avenues, options, and aspirations open for our students, our children, and ourselves.“ – Pashler et al.

 

 

Die Idee der Lerntypen und damit der zielorientierten, optimierten Informationsaufnahme und -verarbeitung ist sicherlich mit guten Absichten, besonders in einer Leistungsgesellschaft, wie wir es sind. Leider fehlt es noch an evidenzbasierten Aussagen über die richtige Anwendung von Tests und deren Aussagekraft. Um eine bestmögliche Bildung anbieten zu können, sollte die Bildungswissenschaft diese Lücke schnell schließen. Doch bis dahin sollten wir als Bildungsanbieter versuchen eine Vielzahl von Lernstilen anzubieten, um jeden Lernenden individuell bedienen zu können und so seinen subjektiven Lernpräferenzen zu entsprechen. Wenn man dann den Lernerfolg anhand von Assessments messbar und damit für den Lernenden greifbar machen kann, fällt es vielleicht auch dem Einzelnen leichter herauszufinden, wo seine Präferenzen liegen und wie ihm Lernen am meisten Erfolg bringt.

Ihr arCanum Team

 

Quelle: Pashler, H.; McDaniel, M.; Rohrer, D.; Bjork, R. (2008): Learning Styles – Concepts and Evidence. Psycological Science in the public interest, 9:3.

 

weiterführende Links:

Psychologie heute – Mythos typgerechtes Lernen

Handbuch Lernstrategien, Mandl und Friedrich, via Google Books

 

Bilder: Priscilla Du Preez, Wes Hicks and JESHOOTS.com via Unsplash

 

Hinweis zum Haftungsausschluss bezüglich in diesem Text enthaltener Links:

Der Autor erklärt hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verlinkten/verknüpften Seiten hat der Autor keinerlei Einfluss. Deshalb distanziert er sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten /verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für Fremdeinträge in vom Autor eingerichteten Gästebüchern, Diskussionsforen, Linkverzeichnissen, Mailinglisten und in allen anderen Formen von Datenbanken, auf deren Inhalt externe Schreibzugriffe möglich sind. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich verweist.

Wissen für jeden zugänglich

Heute wollen wir zwei Lernplattformen vorstellen, die eine breite Vielfalt an Wissen zu unterschiedlichsten bieten. Online Lernplattformen bieten eine Möglichkeit für selbstständiges und individuell organisiertes Lernen, ganz spontan, freiwillig und problemorientiert. Es gibt mittlerweile zahlreiche Plattformen, die in Videos, Talks oder Online-Kursen Wissen für jedermann zugänglich machen. Im Rahmen der E-Learning Entwicklungen also ein großes Thema. Unsere ausgewählten Beispiele haben ein breites Spektrum an Themen und gleichzeitig bieten sie einen guten Einstieg für Neulinge.

Ted

In kurzen Vorträgen kann man hier in die unterschiedlichsten Themen eintauchen. Die Speaker erzählen von eigenen Projekten, neuen Ideen und ihren Erfahrungen. Wer sich also gerne inspirieren lässt, Neues erfährt oder sich für ein bestimmtes Thema begeistert, sollte hier mal vorbeischauen. Popcorn bereitstellen, denn die Liste der Vorträge ist lang und hat hohes Suchtpotential! Auch empfehlenswert sind die Blogbeiträge von TedBlog und die Lessons von TedEd, in denen komplizierte Sachverhalte sehr anschaulich erklärt werden. Wer jetzt direkt einsteigen möchte, dem empfehlen wir die Playlist “11 must-see TED Talks”.

edX

Diese Plattform wurde von der University of Harvard und dem MIT mit dem Grundgedanken gegründet, Bildung für jeden zugänglich zu machen. Mittlerweile besteht ein weltweites, online Wissensnetzwerk, das von Hochschulen aus aller Welt unterstützt wird. Fündig wird man zu vielerlei Themen zum Beispiel aus Technologie, Sprachen, Psychologie, Biologie, Medizin, Geschichte, Sozialwissenschaften und Marketing. Wer möchte, kann sich sogar Credits für den eigenen Hochschulabschluss anrechnen lassen oder ein Zertifikat über absolvierte Kurse bestellen. Die ersten Schritte auf edX sind auf der Seite “How it works” beschrieben. Nach der Erstellung eines kostenlosen Accounts, kann man dann auch direkt in einen der zahlreichen Kurse einsteigen.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren, Lernen und Verstehen! Haben Sie noch weitere Tipps für lohnenswerte Lernplattformen? Wie lernen Sie digital? Welche digitalen Angebote nutzen Sie?

Wenn Sie interessiert am Thema digitales Lernen sind und wissen möchten, was diese neue Art des Lernens mit unserem Gehirn und den vorhandenen Lernstrukturen macht, sind Sie herzlich eingeladen an unserem Neuroforum teilzunehmen. Alle Informationen dazu finden Sie auf https://www.xing.com/events/lernen-digitalen-wandel-neurobiologie-hr-1922656.

Ihr arCanum Team

 

Bild: Juliette Leufke via Unsplash